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Unsere Fotos zeigen die Abgeordnete Schmidt im Flüchtlingscamp Nizip. Es liegt knapp zwanzig Kilometer nördlich der türkisch-syrischen Staatsgrenze
Gabi SchmidtGabi Schmidt
26.11.2014

Abgeordnete besuchte Flüchtlingscamp an der türkisch-syrischen Grenze

Schmidt: Bayern kann von der Türkei lernen

Voggendorf. Die FREIE WÄHLER-Abgeordnete Gabi Schmidt ist von einer Delegationsreise des Bayerischen Landtags in die Türkei zurückgekehrt. Neben der Vertiefung der bayerisch-türkischen Beziehungen stand für Schmidt vor allem die dortige Flüchtlingssituation im Vordergrund. Tief berührt zeigte sich die mittelfränkische Landtagsabgeordnete vom Besuch des Flüchtlingscamps Nizip an der türkisch-syrischen Grenze: „Die Türkei ist dank ihrer relativen Stabilität ein Hauptzielland für syrische Flüchtlinge. Gemessen an den wirtschaftlichen Möglichkeiten werden die Flüchtlinge auch überraschend gut versorgt. Bayern kann sich hier sicherlich einiges abschauen und seine Asylpolitik verbessern“, so die Sozialpolitikerin.

So ginge die Türkei beispielsweise individueller auf die Flüchtlinge ein und berücksichtige stärker deren kulturellen Hintergrund, ist Schmidtüberzeugt. Dies sei ein Ansatz, der auch für die Unterbringung in den neuen Einrichtungen der Landkreise Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Erlangen-Höchstadt und Fürth interessant sei. „Im Camp Nizip gibt es Kinderbetreuung, eine Schule und sogar eine Ausbildungsstätte.“ Für Studenten stelle der türkische Staat darüber hinaus Stipendien bereit, sodass sie ihr Studium in der Türkei fortsetzen könnten. Bedürftige Camp-Bewohner erhielten Gutscheine zur Bezahlung aller notwendigen Besorgungen. „Ich habe großen Respekt vor diesen Anstrengungen der Türkei. Dadurch, dass die Menschen hier versorgt werden, wird eine humanitäre Katastrophe verhindert und eine Weiterwanderung – beispielsweise nach Bayern – obsolet. Gerade deshalb ist es unsere Pflicht, die Türkei bei der Flüchtlingsversorgung noch besser zu unterstützen“, so Schmidt. Die Abgeordnete will sich im Landtag außerdem dafür einsetzen, dass die Entwicklungshilfe gezielter auf die Unterstützung von Mädchen und Frauen ausgerichtet wird, da diese am stärksten unter der Diskriminierung in schwach entwickelten Ländern zu leiden hätten.

Schmidts Bilanz: „Die Türkei ist ein dynamisches und aufstrebendes Land, das wie kein anderes die Kultur des Westens mit den Traditionen des Islam verbindet. Die Regierung in Ankara muss sich jedoch bald entscheiden, ob sie weiter Richtung Modernisierung schreiten will oder in Richtung eines autoritären Staates abdriftet, in dem Demokratiedefizite überhand nehmen. Für einen Beitritt zur Europäischen Union reicht es derzeit jedenfalls nicht.“


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