Pressemitteilungen
Das Bild zeigt v.l.n.r.: Josef Mend, Fraktionsvorsitzender der FREIEN WÄHLER im Kitzinger Kreistag sowie ehemaliger Vizepräsident des Bayerischen Gemeindetags, Freiherr Hans Carl von Thüngen, Gerald Pittner, finanzpolitischer Sprecher und Abgeordneter aus dem unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld, Tamara Bischof, Landrätin des Landkreises Kitzingen, und Florian Streibl, Vorsitzender der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion. Foto: Gottfried Obermair / FREIE WÄHLER Landtagsfraktion.
Florian StreiblFlorian Streibl
Gerald PittnerGerald Pittner
05.10.2021

„Aktionsbündnis Ländlicher Raum“: FREIE WÄHLER-Fraktion diskutiert in Unterfranken über Zukunft der Wasserversorgung

Streibl: An der Verfügbarkeit von Wasser hängen viele Existenzen

 

München. Die Verständigung zwischen urbaner und ländlicher Bevölkerung verbessern und für die besonderen Bedürfnisse strukturschwacher Regionen werben: Das ist das Ziel des „Aktionsbündnis Ländlicher Raum“ (ALR), das die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion als Reaktion auf die anhaltende Kritik an Bayerns Landwirten im Zuge des Artenschutz-Volksbegehrens gegründet hat. Jetzt haben sich der Fraktionsvorsitzende Florian Streibl sowie der finanzpolitische Sprecher Gerald Pittner im Landratsamt Kitzingen mit Landrätin Tamara Bischof, dem Mitinitiator des Aktionsbündnisses Freiherr Hans Carl von Thüngen sowie dem ehemaligen Vizepräsidenten des Bayerischen Gemeindetages Josef Mend, zum ersten Vor-Ort-Termin seit Beginn der Corona-Pandemie getroffen. Thema des Austauschs: die Zukunft der Wasserversorgung in Unterfranken.

Denn die Region ist wie keine andere im Freistaat von zunehmender Wasserknappheit betroffen. Schon heute muss Wasser aus dem Donauraum nach Nordbayern gepumpt werden, um den steigenden Wasserbedarf zu decken. „Fehlender Niederschlag, Starkregenereignisse und Trockenheit machen den Menschen in Unterfranken zu schaffen. Der Klimawandel wird das Problem in Zukunft noch verstärken – dabei sind die Kosten für die Überleitungen bereits heute erheblich“, erklärt Streibl. Unterfranken sei Heimat für viele Gemüsebauern, Weinbauern und Landwirte. „Deren Existenz hängt unmittelbar an der Verfügbarkeit von Wasser.“ Dem Wasser- beziehungsweise Niedrigwassermanagement komme deshalb eine Schlüsselrolle zu.

„Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um die Region Kitzingen sowie ganz Unterfranken für die länger werdenden Trockenphasen zu rüsten“, sagt Pittner, Abgeordneter aus dem unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Ziel sei, das Wassermanagement vor Ort mithilfe der Landtagsfraktion auf neue Beine zu stellen. Die Fraktion arbeitet für dieses Ziel im engen Schulterschluss mit Umweltminister Thorsten Glauber, der sich auch in der Region Unterfranken für Wasserschutz, Versorgungssicherheit sowie dezentrale Lösungen für Wasserrückhalt starkmacht. Das Umweltministerium hat dazu beispielsweise ein Pilotprogramm zur nachhaltigen und umweltgerechten landwirtschaftlichen Bewässerung der Zukunft gestartet. Mit insgesamt bis zu 40 Millionen sollen vier Projekte – drei davon in unterfränkischen Weinbaugebieten – unterstützt werden.

Bischof betont: „Es gilt jetzt aktiv zu werden und die richtigen Weichen zu stellen. Sonst drohen Verteilungskämpfe um die Ressource Wasser.“ Gerade der Landkreis Kitzingen habe in den letzten Jahren ‚Berühmtheit‘ erlangt, unter den heißesten Orten Deutschlands zu sein. „Dabei“, so Bischof weiter, „sind die Gegebenheiten vor Ort jeweils individuell zu betrachten.“ Der Schlüssel zum Erfolg liege darin, eine ganzheitliche Strategie für Bayern zu entwickeln; die Umsetzung jedoch vor Ort individuell anzugehen.

Wo derzeit besonderer Handlungsbedarf besteht, will die Fraktion mit Betroffenen vor Ort diskutieren. Dazu plant sie, Gemüsebauern, Winzer, Landwirte, den Handel sowie Vertreter der Wasserwirtschaft zu einem Runden Tisch einzuladen. Ziel des Treffens ist, Lösungsansätze zu erörtern und sich auf konkrete Maßnahmen zum Grundwassererhalt zu verständigen. „Im zweiten Schritt wollen wir diese Vorschläge dann als Anträge in den Landtag einbringen“, verspricht Streibl.

Zudem plant die FREIE WÄHLER-Fraktion weitere Treffen in anderen Bezirken: „Es gibt nicht einen ländlichen Raum in Bayern, sondern eine Vielzahl ländlicher Räume, die vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen stehen. Deshalb ist unsere Fraktion überall in Bayern unterwegs, um sich vor Ort den Herausforderungen zu stellen“, erklärt der Fraktionschef. Neben Unterfranken wolle die Fraktion zunächst mindestens zwei weitere ALR-Regionen etablieren: Garmisch-Partenkirchen mit dem Thema Tourismus und Landshut mit den Themen nachhaltige Mobilität und Stärkung des ÖPNV. Sollte das Konzept Schule machen, seien weitere ALR-Regionen denkbar, stellt Streibl in Aussicht.


Archiv