Pressemitteilungen
23.10.2014

Aktuelle Stunde: Staatsregierung hat für das Gymnasium in Bayern kein Konzept

Felbinger: „Mittelstufe Plus“ weist viele Schwachpunkte auf

„Nach dem monatelangen und von der CSU hoch gerühmten Dialogprozess ist es ein Trauerspiel, dass immer noch kein ausgestaltetes Konzept vorliegt“, mit diesen Worten hat sich Günther Felbinger, MdL und bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, heute im Plenum an die CSU gewandt. „Was gilt denn nun? Diese so genannte verlängerte Mittelstufe lässt anscheinend alles offen, so dass jeder das hinein interpretieren kann, was er möchte“, fasste Felbinger den aktuellen Stand der Gymnasialreform in Bayern zusammen. Es sei ein unhaltbarer Zustand, dass die gymnasiale Schulfamilie immer noch nicht wisse, wohin die Reise gehen soll. Felbinger stellt fest: „Es ist nicht mehr zu übersehen, dass die CSU plan- und orientierungslos ist: Wer bestimmt eigentlich die Richtung? Der Minister, die Fraktion oder doch die hohen Beamten?“

Der Bildungsexperte macht für seine Fraktion einige Leitplanken deutlich: „Für uns FREIE WÄHLER ist klar, dass jeder Schüler individuelle Lernzeiten am Gymnasium benötigt und sich daher natürlich frei und ohne Vorgaben von oben für eine acht-  oder neunjährige Gymnasialzeit entscheiden können soll“, erklärte Felbinger. „Auf welcher Grundlage wird diese Entscheidung in der sogenannten ‚Mittelstufe Plus‘ getroffen? Richtet sich dieses Angebot nur an die vermeintlich schlechteren Schüler? Ungeklärte Fragen, auf die die CSU wohl selbst immer noch keine Antworten hat.“

Der Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses des Bayerischen Landtags, Prof. Dr. Michael Piazolo, ist ebenfalls zu einem vernichtenden Fazit gekommen: „Die Gymnasialreform ist bislang gescheitert. Wenn die CSU unser Konzept zuerst schlecht redet und anschließend schlecht kopiert, kann das einfach nicht funktionieren.“ Die CSU müsse aufhören, ständig über das Volksbegehren zu schimpfen. Denn 300.000 Menschen seien bayernweit in die Rathäuser gegangen und hätten für eine Wahlfreiheit unterschrieben. „Diese Bürger nicht ernst zu nehmen, das ist die Arroganz der Macht“, erklärte Piazolo heute im Plenum.  


Archiv