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Johann HäuslerJohann Häusler
Gabi SchmidtGabi Schmidt
30.06.2022

Aktuelle Stunde zum Handwerk im Bayerischen Landtag

FREIE WÄHLER-Fraktion will Berufsorientierungsangebote und Digitalisierung vorantreiben

Die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Gabi Schmidt und Johann Häusler zur Aktuellen Stunde „Ran an Bohrmaschine, Bäckerschürze und Bürste: Anpacker*innen für den grünen Aufbruch braucht das Land!“ heute im Bayerischen Landtag.

Schmidt:

„Ich bin schockiert über die Naivität der Grünen: Glauben Sie ernsthaft, dass man mit einer Art Anbindegebot für Handwerksbetriebe die Handwerker an den Nahverkehr anbindet? Baustellen liegen nun mal meistens außerhalb eines Ortes und mit der Benachteiligung unserer Betriebe muss endlich Schluss sein. Wenn sich die Grünen um unser Handwerk kümmern und es aufwerten wollen, indem mehr Abiturienten ins Handwerk wechseln, dann ist das ein naives Denken in Kasten und hat mit Wertschätzung nichts zu tun. Wir FREIE WÄHLER im Landtag wollen, dass jeder Mensch seinen Platz in der Gesellschaft findet. Das Handwerk hat einen ganz großen Platz in unserer Gesellschaft – und in unserer täglichen parlamentarischen Arbeit.

Das bayerische Handwerk steht vor zwei großen Zukunftsaufgaben: Dies ist die Gewinnung von Fachkräften sowie die Umsetzung eines immensen technischen und digitalen Fortschritts. Mit Blick auf die junge Generation sollten diese Zukunftsaufgaben nicht als „Herausforderungen“, sondern als Chancen kommuniziert werden: Allein mit seinen 53 meisterpflichtigen Berufen bietet das Handwerk sehr vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für alle Talente sowie ein hohes Maß an Beschäftigungssicherheit. Neue Technologien und Digitalisierung sprechen die junge Generation an.

Deshalb wollen wir die Weichen bereits in Grund- und Mittelschulen stellen. Wir müssen unseren Jüngsten zeigen, dass es sich lohnt, in diesem spannenden Berufsfeld zu arbeiten – und dass wir nicht nur immer mehr Akademiker, sondern vor allem auch Handwerker benötigen.“

Häusler:

„Es ist höchste Zeit, dass die Grünen in der Arbeitswirklichkeit ankommen – bisher sind sie eher durch das Gegenteil aufgefallen: Aufbau unnötiger bürokratischer Hürden und Forderung nach überbordenden Kontrollen und Sanktionen, insbesondere für unsere Handwerks- und Mittelstandsbetriebe. Es ist dringend geboten, dass auch die Grünen zuhören, anpacken und lernen. Doch wo wollen sie ihre Erfahrungen sammeln: Beim Biobäcker? Auf dem Ponyhof? In der Nusseckenmanufaktur?

Ich lese zu ihrer Aktuellen Stunde nichts von Metzgern, Maurern, Zimmerern, Straßenbauern, Automechanikern, vom Müllerhandwerk und kleinen Wasserkraftbetrieben. Was die Menschen im Handwerk jetzt benötigen, ist weniger Gängelung und mehr Produktivität, krisenfeste Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie absolute Planungssicherheit. Das Handwerk in Bayern umfasst 210.000 Betriebe, beschäftigt rund 940.000 Menschen und bildet jährlich rund 70.000 junge Menschen aus – wir FREIE WÄHLER im Landtag stehen fest an seiner Seite!“


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