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Prof. Dr. Michael PiazoloProf. Dr. Michael Piazolo
19.08.2011

Altersarmut und steigende Mieten

FREIE WÄHLER warnen vor weiterer Überhitzung des Wohnungsmarktes

München (ls). Offiziell erhalten rund 12.000 Menschen allein in München Grundsicherung im Alter. Die Dunkelziffer ist hoch, aber wie hoch, das weiß keiner so genau, denn viele alte Menschen schämen sich, aufs Amt zu gehen und Hartz IV für Senioren zu beantragen, auch wenn sie am Ende des Monats nicht wissen, wie sie ihren Kühlschrank füllen sollen. Fast alle haben ihr Leben lang hart gearbeitet, aber die Rente reicht einfach nicht aus, gerade in München vor allem wegen der hohen Mieten. Experten schätzen dass sich die Zahl der Menschen, die im Alter auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, in Bayern in den nächsten Jahren verdreifachen wird. Prof. Dr. Michael Piazolo, Landtagsabgeordneter der FREIEN WÄHLER aus München: „Altersarmut ist schon jetzt ein großes Problem, gerade in den Städten. Die steigenden Einwohnerzahlen und die positive Wirtschaftsentwicklung führen leider auch dazu, dass die Mieten sprunghaft steigen. Durchschnittsverdiener, Familien und vor allem auch Rentner werden damit immer mehr mit dem Armutsrisiko konfrontiert." Die FREIEN WÄHLER lehnen auch deshalb weitere Mega-Investitionen wie den Bau der dritten Startbahn am Münchner Flughafen ab. Weitere Zuwanderung von Arbeitskräften in die Region würde auf einen ohnehin schon überhitzten Wohnungsmarkt treffen. Die ansässige Bevölkerung, sofern sie nicht zahlungskräftig genug ist, müsste entweder auf billigeren Wohnraum außerhalb der Stadt ausweichen oder wäre auf zusätzliche Transferleistungen der öffentlichen Hand angewiesen. Schätzungen gehen davon aus, dass die Bevölkerungszahl Münchens in den nächsten 15 Jahren um rund 200.000 Personen auf dann 1,5 Millionen zunehmen wird. Gleichzeitig verlieren ländliche Regionen Einwohner und Wohnraum steht leer. Die Metropolen stabilisieren und den ländlichen Raum stärken heißt deshalb eine Gegenstrategie der FREIEN WÄHLER gegen Mietpreisexplosion und Altersarmut in den Städten. Flankierend sollte man aber auch darüber nachdenken, ein auf diese Problematik zugeschnittenes Förderprogramm zu entwickeln, damit die Sozialkassen nicht noch mehr belastet werden, so Piazolo weiter. „Die Energiepreise steigen, die Lebensmittelpreise steigen, die Mieten steigen, die Kosten für Medikamente steigen, aber die Renten und die Grundsicherung im Alter steigen nicht entsprechend. Im Gegenteil, die Sozialämter sind gehalten, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Das ist aber bei Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, nicht gerecht und entspricht nicht mehr den Ansprüchen an den Sozialstaat."


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