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Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter BauerProf. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer
03.07.2016

Bauer fordert gemeinnütziges Jahr für alle

FREIE WÄHLER zu fünf Jahren Bundesfreiwilligendienst: Bufdis können Zivis nicht ersetzen

München. Vor fünf Jahren, zum 1. Juli 2011, wurde in Deutschland die Allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt – und mit ihr auch der Zivildienst. Junge Leute stehen daher heute nicht mehr vor der Wahl „Bund oder Zivi“. Stattdessen engagieren sie sich aus idealistischen Gründen – etwa beim sogenannten Bundesfreiwilligendienst (BFD). Dort waren im vergangenen Jahr deutschlandweit etwa 40.000 Kräfte tätig – gegenüber zuletzt jährlich 78.000 Zivildienstleistenden.
 
„Dieses Engagement kann nicht oft genug gelobt werden“, äußert Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer, stellvertretender Vorsitzender der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, beeindruckt. Die Zahlen zeigten allerdings auch, dass die Aussetzung der Wehrpflicht auf Druck des ehemaligen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) vollkommen überhastet und nicht ausreichend durchdacht gewesen seien. „Die damit verbundene Aussetzung des Zivildienstes hat bei vielen Wohlfahrtsverbänden und sozialen Einrichtungen erhebliche personelle Lücken zur Folge. Aus Kreisen des Bayerischen Roten Kreuzes habe ich beispielsweise erfahren, dass seitdem vielerorts bis zu 80 Prozent der Kräfte fehlen, die früher aus dem Zivildienst zur Verfügung standen.“
 
Bauer fordert daher ein freiwilliges gemeinnütziges Jahr für alle: „Die Bufdis können die Zivis nicht annährend ersetzen. In sozialen, kirchlichen und ökologischen Einrichtungen und bei den Tafeln werden dringend mehr helfende Hände gesucht. Jeder junge Mensch sollte sich daher eine Zeit lang engagieren.“ Ein freiwilliges gemeinnütziges Jahr für alle sei schon deshalb wichtig, um die üblicherweise nach zwölf Monaten vakant werdenden Stellen fortlaufend wiederbesetzen zu können, mahnt Bauer. „Manch ein Hilfsverband gibt daher jedes Jahr horrende Summen für Stellenanzeigen aus und muss Personaldefizite über den Einsatz von 450-Euro-Kräften auffangen. Das aber kann nicht im Interesse der Allgemeinheit sein.“


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