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Eva GottsteinEva Gottstein
27.04.2018

Bayerische Polizei klagt über zu viele Überstunden

Gottstein: Personal in der Fläche aufstocken

München. Insgesamt 2.210.650 Stunden: So viele Überstunden haben Bayerns Polizistinnen und Polizisten allein im Jahr 2017 angehäuft. Im Vergleich zum Vorjahr ein sattes Plus von elf Prozent. Und wie reagiert Joachim Herrmann? „Offensichtlich müssen immer erst Rekorde geknackt werden, damit der Innenminister Handlungsbedarf erkennt. Dabei sind unsere Polizeikräfte schon lange massiv überlastet“, kritisiert Eva Gottstein, sicherheitspolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion und stellvertretende Vorsitzende des Landtagsinnenausschusses.

Der Bayerischen Polizei fehle es vor allem an Personal in der Fläche. „Wir FREIEN WÄHLER machen seit geraumer Zeit auf diese Problematik aufmerksam und setzen uns mit zahlreichen Initiativen gegen den Personalmangel ein. Es ist ein beängstigender Trend, einer nicht ausreichend ausgestatteten Polizei immer mehr Aufgaben aufzubürden – wie es etwa infolge der eilig initiierten Neuordnung des Polizeiaufgabengesetzes der Fall sein wird“, stellt Gottstein fest. Gleichzeitig fehle es an Polizistinnen und Polizisten, die jeden Tag für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger auf der Straße im Einsatz sind.

„Die Ausrüstung der Polizisten wird immer komplexer. Ausreichend Trainingszeiten, um etwa den Umgang mit Tasern und Bodycams zu lernen, sind jedoch aufgrund der enormen Arbeitsbelastung schwer umzusetzen“, moniert Gottstein. Mit der von Ministerpräsident Söder angestrebten „Bayerischen Grenzpolizei“ entstünden zudem Doppelstrukturen, die unnötig Personal bänden. „Wir FREIEN WÄHLER fordern stattdessen, den Ausbau der Schleierfahndung zu forcieren. Das Personal in den Polizeiinspektionen vor Ort muss gestärkt werden. Dies würde dann auch zwangsläufig die aktuell herrschende Verunsicherung bei der Reformierung der Arbeitszeitmodelle im Schicht- und Wechseldienst beenden. Denn so wäre ausreichend Personal da, um Veränderungen vornehmen zu können“, erklärt Gottstein.


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