Pressemitteilungen
06.12.2012

Bayerischer Bildungsbericht 2012

Felbinger: Mehr individuelle Förderung bringt mehr Bildungsgerechtigkeit

München. „Bildungsbericht offenbart mangelnde Bildungsgerechtigkeit im bayerischen Schulsystem.“ Zu diesem Ergebnis kommt Günther Felbinger, MdL und bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, nach der offiziellen Vorstellung des bayerischen Bildungsberichts heute im Bayerischen Landtag. Verlierer des Bildungssystems seien nach wie vor Kinder mit Migrationshintergrund und insbesondere Jungen. „Unser System bevorzugt das Lernverhalten der Mädchen, während Jungen häufig auf der Strecke bleiben. Das muss sich ändern, dafür benötigen wir Konzepte. Besonders auch für die Lehrergewinnung, denn die weitere deutliche Abnahme männlicher Lehrkräfte hängt ursächlich damit zusammen.“

Defizite sieht Felbinger nach wie vor im Ausbau der Ganztagsschule. Hier fordert er eine deutliche Forcierung der gebundenen Ganztagsschule, die mit einem rhythmisierten Unterrichtsangebot den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler besonders gerecht würde und in der demzufolge auch sehr gute Lernfortschritte erzielt werden könnten. Insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund profitierten nach Felbingers Überzeugung von dieser Schulform. „Die rasante Zunahme der jahrgangsgemischten Grundschulklassen, aber auch die Zunahme sehr kleiner Grundschulen zeigen, dass wir in diesem Bereich deutlich mehr Lehrer benötigen, um ein gleichwertiges Bildungsangebot in Stadt und Land aufrecht erhalten zu können. Jahrgangsgemischte Klassen dürfen nicht zum Sparmodell werden, sie brauchen ein eigenes pädagogisches Konzept mit ausreichend Differenzierungsstunden. Hier mangelt es in der Praxis häufig“, so Felbinger.

Als unabdingbar sieht Felbinger auch eine Weiterentwicklung der Schullandschaft,  welche die regionalen Unterschiede in der Entwicklung der Schülerzahlen und auch das veränderte Übertrittsverhalten berücksichtigt. „Das bisherige System muss dort weiterentwickelt werden, wo es an seine Grenzen stößt“, so Felbinger abschließend.


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