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Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion traf sich mit Schulvertreterinnen und Schulvertretern zu einem bildungspolitischen Gespräch in Germering.
Prof. Dr. Michael PiazoloProf. Dr. Michael Piazolo
Hans FriedlHans Friedl
28.06.2021

Bayerns Bildung im Fokus: FREIE WÄHLER-Veranstaltungsreihe „Fraktion unterwegs“ neu gestartet

Friedl: Raus aus dem Pandemie-Modus − Kindern Normalität zurückgeben

München/Germering. Dank drastisch gesunkener Inzidenzzahlen kehrt endlich auch in bayerische Klassenzimmer ein Stück Normalität zurück. Um über Perspektiven für das kommende Schuljahr zu diskutieren, haben Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo und der Allinger FREIE WÄHLER-Abgeordnete Hans Friedl Mitte Juni im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fraktion unterwegs“ die Wittelsbacher Schule in Germering besucht. Vor Ort haben sie sich ein Bild von der aktuellen Situation gemacht und mit Lehrervertreterinnen und -vertretern ein bildungspolitisches Gespräch geführt. Kultusminister Piazolo trug sich im Beisein von Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) in das Goldene Buch der Stadt Germering ein.

An der Diskussion nahmen auch der Schulleiter der Wittelsbacher Schule Walter Braun, Iris Gotzig, 1. Vorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands Fürstenfeldbruck (BLLV), die Vorsitzende des jungen BLLV Alina Sturm, die Schulleitersprecherin Cathrin Theis sowie Allings Grundschulrektorin Katharina Fürst teil. 

Minister Piazolo informierte über den zu erwartenden Lehrerbedarf an den verschiedenen Schularten in Bayern. „Wir müssen gemeinsam für den Lehrerberuf werben“, bestätigte auch Braun: „Hierfür muss ein Konzept entwickelt werden, wie man junge Menschen für den Lehrerberuf begeistern kann – besonders an Mittelschulen.“ Dazu der Kultusminister: „Ich setze mich dafür ein, dass wir die Attraktivität des Lehrerberufs für alle Schularten noch weiter verbessern. Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer ihren Beruf mit viel Herzblut ausüben. Ich möchte, dass sie auch in der Öffentlichkeit eine angemessene Wertschätzung erhalten. Die Besoldung der Lehrkräfte insbesondere von Grund-, Mittel- und Förderschulen steht weiterhin ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Dafür setze ich mich ein.“ 

Piazolo gab einen Überblick über die bisherigen Maßnahmen des Kultusministeriums. So seien in den letzten Jahren mehr als 1.000 neue Studienplätze für Lehramtsstudiengänge geschaffen worden. Bis 2023 werde es in Bayern insgesamt 5.000 zusätzliche Lehrerstellen geben. „Allein in diesem Jahr sind 1.250 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen worden. Damit ist klar: In Bayern gab es noch nie so viele Lehrer wie aktuell.“ Gleichzeitig konnten die Klassengrößen reduziert werden. Zur aktuellen Diskussion um die Lehramtsausbildung betonte Piazolo, wie wertvoll ein gegliedertes und durchlässiges Schulsystem mit für jede Schulart gut ausgebildeten Lehrkräften ist, in dem jeder Schüler begabungsgerecht individuell gefördert werden kann.

Eine zunehmende Herausforderung für Schulen vor allem im städtischen Bereich ist, dass immer mehr Schüler unterschiedlichster Nationen im Klassenverband unterrichtet werden und der Bedarf an integrativen Angeboten stetig wächst. „Wir bieten an der Wittelsbacher Mittelschule deshalb speziell eine Deutschklasse an, in der Kinder mit Migrationshintergrund entsprechend gefördert werden“, so Braun. Weil auch der Bedarf an Schulplätzen ständig steige, werde der Altbau des Schulgebäudes derzeit kernsaniert, aufgestockt und zu modernen Klassenzimmern umgebaut.

Iris Gotzig und Cathrin Theis thematisierten den Einsatz von Drittkräften sowie die Arbeit der Schul- und Klassenleitungen. Dazu Gotzig, die selbst eine dritte Klasse leitet: „Klassenleitungen an Grund- und Mittelschulen haben heutzutage vielfältigste Aufgaben. Dies ist mit einer Klassenleitung an einem Gymnasium nicht zu vergleichen. Die Pandemie hat dies nochmal verstärkt.“ Um Engpässen durch die Corona-Pandemie vorzubeugen, konnten Schulleitungen sogenannte Schulassistenten einstellen.

Cathrin Theis gab zu bedenken: „Neues Personal muss von den Lehrkräften eingearbeitet und betreut werden. Schulleitungen müssen Drittkräfte akquirieren und die damit zusammenhängenden Verwaltungsarbeiten unterstützen.“ Allings Grundschulrektorin Katharina Fürst lobte die Möglichkeit zur eigenverantwortlichen Anwerbung von Drittkräften, die das Kultusministerium den Schulen einräumt: „Dass ich als Schulleitung die Freiheit habe, eine Schulassistenz selbst auswählen zu können, habe ich sehr begrüßt und trotz des organisatorischen Mehraufwandes natürlich direkt genutzt. So habe ich in sehr kurzer Zeit eine gute Übergangslösung für unsere Schule realisieren können.“

Hans Friedl betonte abschließend: „Corona hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Ich habe größten Respekt vor allen Schülerinnen und Schülern und dem gesamten Lehrpersonal! Alle Beteiligten mussten sich innerhalb kürzester Zeit auf neue Bedingungen einstellen. Nur gemeinsam schaffen wir es, diese Herausforderung zu meistern. Für mich ist es deshalb essentiell, sich an einen Tisch zu setzen und miteinander zu reden statt übereinander. Wir FREIE WÄHLER im Bayerischen Landtag haben schon früh auf notwendige Öffnungen der Schulen hingearbeitet. Jetzt gilt es, den Kindern wieder ihre Freiheit zurückzugeben und ihnen zu gestatten, ohne Maske im Klassenzimmer sitzen zu dürfen!“

Alle Teilnehmer waren sich nach der konstruktiven Debatte einig: Nur im gemeinsamen Dialog können sinnvolle und tragfähige Lösungen für das Wohl unserer Kinder erarbeitet werden. Die Veranstaltungsreihe „Fraktion unterwegs“ wird ab sofort wieder regelmäßig stattfinden.


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