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Im Rahmen ihres Online-Formats „Blickpunkt B@yern“ hat die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion am 1. Juli 2021 einen digitalen Parlamentarischen Abend veranstaltet. Thema: „Die Zukunft der bayerischen Landwirtschaft: Mehr Tierwohl und Umweltschutz haben ihren Preis!“ Dr. Leopold Herz, Vorsitzender des Landtagsagrarausschusses und landwirtschaftspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Fraktion, begrüßte zu dem Event Christine Singer, Kreis-, Bezirks- und stellvertretende Landesbäuerin des Bayerischer Bauernverbands, Garmisch-Partenkirchen, sowie Jochen Borchert, Bundeslandwirtschaftsminister a.D. und Leiter des „Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung“. Die Gesprächsleitung hatte Journalist und Moderator Philipp Bächstädt.
Dr. Leopold HerzDr. Leopold Herz
01.07.2021

„Blickpunkt B@yern: „Die Zukunft der bayerischen Landwirtschaft: Mehr Tierwohl und Umweltschutz haben ihren Preis!“

Herz fordert: Bedürfnisse von Landwirtschaftsbetrieben und Nutztieren gleichermaßen berücksichtigen

Im Rahmen ihres Online-Formats „Blickpunkt B@yern“ hat die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion am Donnerstag einen digitalen Parlamentarischen Abend veranstaltet. Thema: „Die Zukunft der bayerischen Landwirtschaft: Mehr Tierwohl und Umweltschutz haben ihren Preis!“

Dr. Leopold Herz, Vorsitzender des Landtagsagrarausschusses und landwirtschaftspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Fraktion, begrüßte zu dem Event Christine Singer, Kreis-, Bezirks- und stellvertretende Landesbäuerin des Bayerischer Bauernverbands, Garmisch-Partenkirchen, sowie Jochen Borchert, Bundeslandwirtschaftsminister a.D. und Leiter des „Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung“. Die Gesprächsleitung hatte Journalist und Moderator Philipp Bächstädt

Nachfolgend übersenden wir Ihnen die zentralen Statements der Diskutanten.

Dr. Leopold Herz:
„Die ‚Borchert-Kommission‘ hat über verschiedene Modelle einer Tierwohlabgabe diskutiert. Für uns als FREIE WÄHLER-Fraktion ist wichtig, dass diese Gelder bei den Landwirtinnen und Landwirten tatsächlich ankommen, sodass sie verbesserte Haltungsstandards auch umsetzen können. Die bayerische Landwirtschaft ist durch ausgesprochene Kleinteiligkeit geprägt – mit Familienbetrieben, die schon seit Jahrhunderten bestehen. Bei diesen Betrieben sind Investitionen in dem jetzt erforderlich werdenden Umfang häufig nicht möglich. Neue Anforderungen an das Tierwohl bedeuten deshalb oftmals ein Ende kleiner Betriebe, die noch Anbindehaltung praktizieren. In Bayern würden dadurch etwa 14.000 Höfe zugrunde gehen. Wollen wir das wirklich? Zudem haben Discounter das Ziel, vermehrt Tierwohlprodukte in die Supermarktregale zu bringen. Dadurch wird die Entstehung einer Zweiklassengesellschaft gefördert, was wiederum mit Problemen für die Bäuerinnen und Bauern verbunden ist. Außerdem wird so der Eindruck erweckt, dass wir Landwirte unsere Nutztiere quälen, wenn wir die aktuell bereits hohen Tierhaltungsstandards befolgen. Das ist falsch! Deshalb müssen wir von diesen Gedanken dringend wegkommen.“

Christine Singer:
„Wir als Tierhalter stehen vor großen Herausforderungen. Tierwohl und Umweltschutz sind uns sehr wichtig. Gerne machen wir noch mehr, aber dies ist nur möglich, wenn wir dafür verlässlich einen Ausgleich bekommen. Ansonsten fahren wir unsere Betriebe gegen die Wand. Jochen Borchert hat die Bürger-Konsumenten-Lücke erkannt – jetzt kommt es auf die Ausgestaltung an. Außerdem ist es erforderlich, dass die Gesellschaft die Leistungen unserer Landwirtschaft mehr honoriert. Nur dann wird es auch zukünftig eine breite Auswahl an regional erzeugten Lebensmitteln geben.“

Jochen Borchert:
„Mehr Tierwohl kostet auch mehr Geld. Das Gleiche gilt für den Umweltschutz. Den Preis bezahlen in der Markwirtschaft die Verbraucher. Ein Kriterium ist dabei für viele Konsumenten besonders wichtig: Hauptsache billig! Aus diesem Grund ist ein Eingreifen des Staates dringend notwendig, denn nur dieser kann die Tierwohlproduktion fördern. Bei einer Anhebung der Qualitätsnormen wandert die Herstellung in andere europäische Länder. Deshalb muss die Politik die genannten Probleme gemeinsam mit unseren Landwirtinnen und Landwirten angehen. Da die Zahlungsbereitschaft der Kundinnen und Kunden an der Theke begrenzt ist, muss die Regierung einen Beitrag zur Finanzierung der Mehrkosten leisten. Erst dann haben Bäuerinnen und Bauern die benötigte langfristige Perspektive und Verlässlichkeit. Unsere Ansätze sind in einer Machbarkeitsstudie sowie einer Folgeabschätzung bewertet und für gut befunden worden. Somit sind sie problemlos umsetzbar.“

Unter nachfolgenden Links können Sie die Veranstaltung nochmals anschauen:


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