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Dr. Hubert FaltermeierDr. Hubert Faltermeier
Kerstin RadlerKerstin Radler
07.04.2020

Corona-Krise: FREIE WÄHLER wollen soziale Situation von Studierenden stärker in den Blick nehmen

Radler: Sicherungssysteme dauerhaft verbessern

München. Studierenden sollen aus den Maßnahmen gegen das Coronavirus keine Nachteile entstehen. Deshalb wird das Sommersemester an den bayerischen Hochschulen nicht auf Regelstudienzeit und Bafög angerechnet. Außerdem startet das neue Semester überwiegend digital, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. „Es ist sehr zu begrüßen, dass unsere Hochschulen alles daran setzen, das Sommersemester stattfinden zu lassen“, betont der hochschulpolitische Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion Dr. Hubert Faltermeier. Allerdings verlange die gegenwärtige Situation flexible Lösungen. „Wissenschaftliche Arbeiten können angesichts geschlossener Bibliotheken nur unter erschwerten Bedingungen angefertigt werden. Jetzt auf digitale Lehrangebote zu setzen, ist die richtige Reaktion auf diese Ausnahmesituation.“
 
Faltermeier hofft, dass die Erkenntnisse der kommenden Wochen der Digitalisierung an Bayerns Hochschulen neuen Auftrieb geben werden. „Wir FREIE WÄHLER fordern schon lange, die Digitalisierung an den Universitäten voranzutreiben, damit der Freistaat im internationalen Wettbewerb nicht abgehängt wird.“ Angesichts einer sich wandelnden Arbeitswelt und fachübergreifender technischer Innovationen müssten digitale Lehr- und Forschungsformate in allen Fachbereichen verankert und weiterentwickelt werden. „Jetzt ist eine gute Gelegenheit, die Digitalangebote einem ernsthaften Praxistest zu unterziehen – um Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.“
 
Kerstin Radler, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Wissenschaftsausschuss, ergänzt: „Wir dürfen auch die finanzielle Situation der Studierenden nicht außer Acht lassen.“ Viele Studierende seien von den Folgen der Corona-Pandemie hart getroffen. „Das oftmals existenzsichernde Einkommen aus Nebenjobs ist weggebrochen. Dazu kommt in einigen Fällen die Notwendigkeit, sich um Angehörige kümmern zu müssen oder Kinder daheim zu betreuen“, so Radler. Es sei daher dringend geboten, den Studierenden mit staatlichen Unterstützungsangeboten zu helfen.
 
Die soziale Situation der Studierenden müsse über die Krise hinaus wieder stärker in den Blick genommen werden, so Radler weiter. „Die Studierenden brauchen preiswerten Wohnraum, hochschulnahe und bezahlbare Verpflegungsangebote, eine der Lebenssituation angepasste Kinderbetreuung und eine verlässliche Studienfinanzierung.“ So könne viel Druck von ihnen genommen werden. „Oft sind es nicht die Anforderungen im Studium, sondern die eigene finanzielle Situation, Wohnungsnot und Unsicherheit hinsichtlich der beruflichen Perspektiven, die belasten.“ Die derzeitige Ausnahmesituation könne deshalb auch zur Chance werden, dauerhaft bessere Betreuungs- und Sicherungssysteme für Studierende zu etablieren, so Radler abschließend.


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