Dauerbeschäftigung für Lehrer gefordert
Felbinger: Keine Sparpolitik auf dem Rücken der Lehrerinnen und Lehrer
München. Kritik übt Günther Felbinger, MdL und bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, vor allem an der Einstellungspolitik der Lehramtsbewerber, für die am heutigen Freitag die Staatsnote bekannt gegeben wurde. Zwar habe man bei den Grundschulen mit einer Beschäftigungsquote von 68 Prozent immerhin 1209 Neueinstellungen in das Beamtenverhältnis auf Probe und 82 sogenannte Superverträge zu verzeichnen, aber eben auch 424 ganzjährig befristete Angestelltenverträge. „Man weiß heute schon wo es morgen mangelt! Trotz der großen Herausforderungen der Bildungspolitik, wie beispielsweise die Umsetzungen der Ganztagsschule, werden dennoch die Verträge befristet. Das ist eindeutig Sparpolitik auf dem Rücken der Lehrerinnen und Lehrer", so Felbinger. „Bestens motivierte junge Lehrerinnen und Lehrer werden so ausgebremst und stehen ohne Planungssicherheit zunächst im Regen.“ Der Kultusminister brüste sich mit Schlagworten wie „individueller Förderung“, befriste aber gleichzeitig von den eingestellten 58 Förderlehrern elf mit einem Jahresvertrag, so Felbinger.
Besonders verärgert ist Felbinger über die Tatsache, dass bereits jetzt seitens des Kultusministeriums für die Nachjustierung bei der Unterrichtsversorgung ab November sogenannte ganzjährige 20-Wochenstunden-Arbeitsverträge in Aussicht gestellt werden: „Erstens bekommt man zu diesem Zeitpunkt keine fertig ausgebildeten Lehrer mehr, weil diese in den Förderschulen oder in anderen Bundesländern untergekommen sind und zweitens sind rund 1400 Euro Nettogehalt für einen Lehrer beispielsweise im Großraum München zu wenig, um zu überleben. Die Folge wird laut Felbinger sein, dass man wieder auf hochsemestrige Studenten oder Pensionäre zurückgreifen müsse. „So eine Politik macht es für junge Menschen nicht leicht, sich für den Lehrerberuf zu entscheiden", so Felbinger weiter.
Auch hinsichtlich der Rückversetzungsgesuche von Lehrkräften aus Oberbayern in ihre Heimatregionen sieht Felbinger ein klares Süd-Nord-Gefälle. So seien lediglich 20 Rückversetzungen nach Unterfranken und Oberfranken genehmigt worden, nach Schwaben 10, hingegen 95 nach Niederbayern. Felbinger abschließend: „Wenn das kein Staatssekretärs-Bonus ist! Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Niederbayern so viel mehr Pensionäre gibt und so viel mehr Schüler, dass es zu einem so groben Missverhältnis kommen kann.“