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Bei der Expertenanhörung im Landwirtschaftsausschuss des Landtags standen aktuelle Herausforderungen in der Teichwirtschaft sowie mögliche Lösungsansätze auf der Agenda. Unser Bild zeigt von links: Hans Klupp, Vorsitzender Fischerzeugerring Oberpfalz, Dr. Leopold Herz, MdL, Bernhard Feineis, Präsident Verband deutscher Binnenfischerei und Aquakultur, Gabi Schmidt, MdL, und Dr. Martin Oberle, LfL, Institut für Fischerei Höchstadt.
Dr. Leopold HerzDr. Leopold Herz
Gabi SchmidtGabi Schmidt
04.12.2019

Expertenanhörung im Landtag: FREIE WÄHLER wollen Teichwirte besser unterstützen

Herz: Allgemeinwohlleistungen im Sinne des Naturschutzes stärker fördern

München. Teichwirtschaft und Angelfischerei in Bayern geraten zunehmend unter Druck – Raubtiere, eingeschleppte Arten und steigende Naturschutzauflagen machen den Fischern zu schaffen. Auf Antrag der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion fand deshalb heute eine Expertenanhörung im Landwirtschaftsausschuss des Landtags statt, um über aktuelle Herausforderungen in der Teichwirtschaft sowie mögliche Lösungsansätze zu diskutieren. „Angelfischerei und Teichwirtschaft gehören zu den ältesten Traditionen in Bayern. Umso wichtiger ist es, dieses Kulturgut zu schützen und zu bewahren“, betont Dr. Leopold Herz, Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses und agrarpolitischer Sprecher der FREIEN WÄHLER.
 
Doch seit einigen Jahren litten Angler und Teichwirte unter immer strengeren Auflagen und zu vielen bürokratischen Hürden. Außerdem setzten die starke Verbreitung von Fischotter, Biber, Kormoran und Fischreiher den Fischern zu. „Vielerorts haben diese Räuber einen drastischen Rückgang der Fischpopulationen verursacht“, so Herz. Überaus problematisch sei außerdem die Fischwilderei, die den Rückgang der Fischpopulationen zusätzlich beschleunige. „Deshalb setzen wir uns auch weiterhin für eine kontinuierliche Strafverfolgung ein.“ Denn mit dem Rückgang der Fischpopulationen gehe auch der Verlust der Existenzgrundlage für Berufsfischer einher, betont Herz.
 
Hinzu komme, dass die Akzeptanz der Bevölkerung für die Belange der Fischer sinke, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gabi Schmidt. „Angler und Teichwirte sehen sich immer wieder Angriffen vonseiten Naturschützern ausgesetzt.“ Dabei seien Fischer nicht nur Nutzer der Natur, sondern auch deren Schützer. „Sie halten eingewanderte Arten in Schach und sind meist die Ersten, die auf Einleitungen, schlechte Gewässerzustände und ähnliches aufmerksam machen.“ Dadurch könnten gewässerschädliche Zustände schnell abgestellt werden, so Schmidt, die sich seit Jahren aktiv für die Fischerei und deren Anhänger einsetzt.
 
Zudem sorgten die Fischer mit Müllsammelaktionen dafür, dass auch Gewässerrandbereiche sauber blieben. „Nur durch die Tätigkeit der Teichwirte bleibt die Kulturlandschaft erhalten.“ Zudem leisteten Teichwirte einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt, indem sie gefährdete Fischarten aufzögen und anschließend in den Flüssen aussetzten. Deshalb sei es wichtig, die Teichwirtschaft zu erhalten – etwa durch eine Erhöhung der Förderungen, so Herz. „Auch Allgemeinwohlleistungen wie der Erhalt von Biotopen müssen in der nächsten Förderperiode der gemeinsamen EU-Agrarpolitik mehr Berücksichtigung finden“, fordert Herz.
 


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