Fall Haderthauer: Neue Enthüllungen
Streibl: Verzerrte Wahrnehmung der Ministerin ist erschreckend
München. Die Vorwürfe gegen Ministerin Haderthauer im Zusammenhang mit der Modellbauaffäre um die Firma Sapor erhärten sich weiter durch immer neue Details. Florian Streibl, Parlamentarischer Geschäftsführer und rechtspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, stellt fest, dass der Fall durch die neuen Enthüllungen des ARD-Magazins ‚Report Mainz‘ das Maß des Erträglichen endgültig überschritten hat: „Die Aussagen der Geschäftspartner zeigen, dass das Streben nach dem eigenen Gewinn sehr deutlich im Vordergrund stand. Dies ging wohl sogar soweit, dass einem gefährlichen Dreifachmörder großzügige Sonderbehandlungen gewährt wurden und so ein enormes Sicherheitsrisiko für die Bürger billigend in Kauf genommen wurde.“
Streibl kommt zu dem Schluss: „Hier stand das Eigenwohl eindeutig vor dem Gemeinwohl. Wer eine derart verzerrte Wahrnehmung an den Tag legt, ist charakterlich nicht geeignet, eines der höchsten Staatsämter in Bayern zu bekleiden.“ Für Streibl führt kein Weg mehr am Rücktritt der Ministerin vorbei: „Wenn Herr Seehofer, aus welchen Gründen auch immer, nicht in der Lage ist, dieses erbärmliche Schmierentheater zu beenden, ist jetzt die CSU-Landtagsfraktion aufgerufen, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Der gute Ruf des Freistaates steht auf dem Spiel. Der Rücktritt von Frau Haderthauer und der dazugehörige Untersuchungsausschuss sind unumgänglich geworden, wenn der Freistaat Bayern nicht gänzlich der Lächerlichkeit preisgegeben werden soll.“
Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer, MdL aus Sachsen bei Ansbach, ergänzt: „Bedenklich ist auch, dass diese Vorwürfe bereits im Jahre 2000 bekannt wurden und der Fall im Frühjahr 2013 Thema im Landtag war. Allerdings wurden von einer quasi allmächtigen CSU alle Bedenken abgebügelt. Die Bürgerinnen und Bürger von Ansbach sind wütend, dass aufgrund des Gewinnstrebens von Einzelnen so leichtfertig mit ihrer Sicherheit umgegangen wird.“