Pressemitteilungen
28.03.2018

„Fraktion vor Ort“ in Gernlinden

FREIE WÄHLER fordern: Bienen schützen - Landwirtschaft stärken!

Gernlinden. Das Bienensterben schockt viele Menschen seit Jahren – doch was können wir tun, um das ökologisch so wertvolle Insekt wirksam zu schützen? Das war das Thema von Fraktion vor Ort in Gernlinden im Landkreis Fürstenfeldbruck, zu dem die oberbayerischen FREIE WÄHLER-Landtagsabgeordneten Nikolaus Kraus und Prof. Dr. Michael Piazolo eingeladen hatten.

„Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“, warnte der Fürstenfeldbrucker Kreisvorsitzende Hans Friedl zum Auftakt der Veranstaltung. Friedl hob hervor, dass der Dialog zwischen Verbrauchern, Landwirten und Imkern immer bedeutsamer wird. Es müsse vor allem das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass Bienen nicht nur als Honiglieferant, sondern für das gesamte Ökosystem von elementarer Bedeutung seien.

Der Landwirt und Landtagsabgeordnete der FREIEN WÄHLER Nikolaus Kraus forderte, die Imkerei müsse in den GAP 2020-Verhandlungen zur europäischen Agrarpolitik stärker berücksichtigt werden. „Besonders große Gefahren für die Bienen erkenne ich in der Varroamilbe, der Verwendung von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft, dem Klimawandel, aber auch dem Pestizideinsatz in Hausgärten und an Eisenbahnstrecken.“ So sei etwa die Deutsche Bahn größter Verbraucher von Glyphosat in Deutschland.

Besonders fatal: Die Neonicotinoiden wirken bei Bienen wie Nikotin bei einem süchtigen Raucher. Bienen scheinen die damit behandelten Pflanzen verstärkt anzufliegen, verlieren ihre Orientierung, ihre Lernfähigkeit leidet – und sie sie sterben deutlich früher. Der Imker und Biolandwirt Karl Schwojer und der Kreisobmann des Bauernverbandes Georg Huber schilderten ihre Erfahrungen aus der Praxis. Beide machten deutlich, dass viele Landwirte längst aktiv Bienenschutz betreiben. Die Bevölkerung müsse jedoch noch intensiver darüber aufgeklärt werden, dass sie den Schutz des Insekts als Verbraucher selbst in der Hand haben.

Prof. Dr. Michael Piazolo, Münchner Abgeordneter der FREIEN WÄHLER und Vorsitzender des Landtagswissenschaftsausschusses, resümierte, die gesamte Gesellschaft könne etwas für die Insekten tun. „In unseren Gärten sollten wir beispielsweise für mehr Blütenvielfalt sorgen und Trinkmöglichkeiten anbieten. Gemeinden sollten ihre Kreisverkehre bienenfreundlich gestalten und Gras mit Wildblumen ansäen.“ Der Bezirksrat und Bürgermeister von Emmering, Michael Schanderl, wies abschließend darauf hin, dass dies in seiner Gemeinde bereits so praktiziert werde. Wenn solche Anlagen weniger gemäht würden, sei nicht der Bauhof „zu faul“ – sondern die Bienen um einiges an Nahrung reicher.


Archiv