Fraktionsinitiativen 2024: FREIE WÄHLER-Fraktion fördert Projekte gegen Antisemitismus und für Völkerverständigung
Pohl: Ein klarer Blick nach vorne ist ohne lebendige Erinnerungskultur nicht möglich
München. Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion will den Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland deutlich verschärfen. Diese Haltung spiegelt sich auch im neuen Staatshaushalt wider: Mit insgesamt 100.000 Euro fördern die FREIEN WÄHLER im Rahmen der diesjährigen Fraktionsinitiativen unter anderem das Jewish Chamber Orchestra Munich, das sich aus jüdischen und nicht-jüdischen Profimusikern zusammensetzt und jüdische Gegenwartskultur in die Welt hinausträgt.Mit der finanziellen Unterstützung soll ein Projekt mit Künstlern aus Bayern und Israel entstehen, das an unterschiedlichen Orten in Bayern präsentiert wird. „Ein klarer Blick nach vorne ist ohne lebendige Erinnerungskultur nicht möglich. Dabei genügt es nicht bloß, historische Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Wir müssen die Menschen auch emotional erreichen und mitnehmen. Nur so wird aus dem spröden Begriff ‚Nie wieder‘ eine kraftvolle Botschaft“, erklärt der erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses Bernhard Pohl.
Dazu Daniel Grossmann, Künstlerischer Leiter des Jewish Chamber Orchestra: „Ich bin Herrn Pohl, der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion und dem Freistaat überaus dankbar, dass sie unsere Arbeit unterstützen. In Zeiten von wachsendem Antisemitismus ist es besonders wichtig, jüdisches Leben in Bayern zu stärken. Ich bin davon überzeugt, dass das Jewish Chamber Orchestra Munich durch seine Arbeit einen Beitrag dazu leisten kann, jüdisches Leben sichtbar zu machen. Das geplante Projekt schlägt überdies eine wichtige Brücke zwischen Israel und Bayern.“
Weitere 400.000 Euro fließen in zwei Theaterprojekte für Kinder und Jugendliche mit dem Ziel der Stärkung des Bewusstseins für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit. Martin Valdés-Stauber,Gründungsdirektor und Leiter des künstlerischen Forschungsfeldes „Erinnerung als Arbeit an der Gegenwart”,wird in Zusammenarbeit mit den Münchner Kammerspielen die Umsetzung dieser Initiativen betreiben. Er sagt: „Eine lebendige Erinnerungskultur zeichnet unsere Demokratie aus. Die Träger dieser Tradition sind junge Menschen, die sich in der Schule und darüber hinaus damit beschäftigen, wie unsere Gesellschaft zu der geworden ist, die sie heute ist und welche Lehren wir daraus ziehen, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Doch wie verändert sich Erinnerungskultur in einer Gesellschaft, die ihre eigene Vielfalt anerkannt hat? Die geplanten Projekte nutzen die Mittel des Theaters, um Wissen zu vermitteln und emotionale Zugänge zur Geschichte zu schaffen. Nur so können wir die Grundlage legen, um uns miteinander gegen jede Form des Menschenhasses zu wehren.“
Prof. Dr. Michael Piazolo, Staatsminister a.D. und Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst, weist auf den hohen Stellenwert der Erinnerungsarbeit hin. „Seit dem barbarischen Angriff der Hamas auf Israel haben Antisemitismus sowie Hass und Hetze gegenüber unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern jüdischen Glaubens deutlich zugenommen. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass die NS-Zeit nicht in Vergessenheit gerät und sich die Geschichte niemals wiederholt“, so Piazolo. Die Förderung einer demokratischen Erinnerungskultur sowie einer vielfältigen Gedenk- und Erinnerungsarbeit sei daher von enormer Bedeutung. „Uns ist es ein Herzensanliegen, in Zusammenarbeit mit Gedenkstätten, der Wissenschaft, Opferverbänden und weiteren relevanten Akteuren neue Erinnerungsformate zu entwickeln. Besonders wirkungsvoll sind hier stets kreative Projekte aus den Bereichen Kunst, Theater und Musik“, erklärt Piazolo.
Hinweis: Die den Fraktionsinitiativen zugrundeliegenden Änderungsanträge der FREIEN WÄHLER zum Staatshaushalt finden Sie HIER.