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Das Bild zeigt von links nach rechts: Karl Michael Scheufele, Amtschef im Bayerischen Innenministerium, Bernhard Pohl, haushaltspolitischer Sprecher, DEB-Präsident Franz Reindl und DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel.
Bernhard PohlBernhard Pohl
Florian StreiblFlorian Streibl
21.07.2020

FREIE WÄHLER-Abgeordneter Pohl und DEB Spitze im Innenministerium

Pohl: Hoffnungsvolle Signale für den Teamsport

München. Die FREIE WÄHLER Landtagfraktion setzt sich dafür ein, Eishockey und andere Teamsportarten ab Herbst wieder zum Laufen zu bringen. Bereits Anfang Juni führte der Abgeordnete Bernhard Pohl mit Innenminister Joachim Herrmann ein Vieraugengespräch über Unterstützungsmöglichkeiten des Teamsports durch den Freistaat Bayern. Zuvor hatte sich Pohl gemeinsam mit Fraktionschef Florian Streibl und dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) über aktuelle Herausforderungen durch die Corona-Pandemie ausgetauscht.

Jetzt wurde das Gespräch im Innenministerium im Beisein von Pohl, DEB-Präsident Franz Reindl, DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel und Amtschef Karl Michael Scheufele fortgeführt. Bei dem Gespräch stellte der DEB sein Hygienekonzept vor, mit dem er den Spielbetrieb ab Anfang Oktober wieder anwerfen will. Ziel sei, vor Zuschauern zu spielen, sofern die Infektionszahlen dies zuließen, so Reindl. „Sollte die Oberliga Süd und die Bayernliga ihren Spielbetrieb vor leeren Rängen durchführen müssen, wird dies möglicherweise zu einer Pleitewelle führen, die auch vor Traditionsvereinen nicht Halt macht“, warnte Reindl.

Pohl, haushaltspolitischer Sprecher der Fraktion, weiß aus seiner elfjähriger Tätigkeit als Präsident des ESV Kaufbeuren um die Probleme der Vereine: „Die Zuschauereinnahmen sind eine tragende Säule, ohne die die Vereine in wirtschaftliche Schieflage geraten. Wir müssen hier finanziell helfen! Ich könnte mir gut vorstellen, das Finanzierungsmodell des Bundes, von dem DEL und DEL 2 profitieren, für die Oberliga Süd und die Bayernliga zu übernehmen.“ Der Bund hat für die Teamsportarten und die dritte Fußballliga 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld sollen 80 Prozent der Verluste aus entgangenen Zuschauereinnahmen ausgeglichen werden.

Schaidnagel warb ebenfalls für finanzielle Unterstützung: „Die beiden Eishockey-Profiligen DEL und DEL 2 sind zwar aus dem Verband ausgegliedert. Doch auch Oberliga und Bayernliga müssen zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs Einnahmen generieren.“ Gerade aus der Oberliga würden sich jene jungen deutschen Spieler entwickeln, die später das Rückgrat der Nationalmannschaft stellten. „Die Nachwuchsarbeit der bayerischen Clubs war schon immer vorbildlich – ohne die Spieler aus den Traditionsvereinen Landshut, Kaufbeuren, Rosenheim, Tölz, Garmisch und Füssen könnte die Nationalmannschaft niemals auf international höchstem Niveau wettbewerbsfähig sein.“

Scheufele zeigte Verständnis für die Probleme und deutete an, dass sich das Innenministerium das Hilfspaket des Bundes für die Teamsportarten Eishockey, Handball, Basketball und Volleyball genau anschauen werde. Es könnte für die mögliche Erarbeitung einer bayerischen Lösung hilfreich sein. Scheufele stellte zudem in Aussicht, für den Innenminister eine Vorlage zu erarbeiten, über die dann politisch entschieden werden muss.

Dazu Pohl: „Wir haben der Bayerischen Staatsregierung in zwei Nachtragshaushalten 20 Milliarden Euro zur Bekämpfung der Corona-Folgen zur Verfügung gestellt. Damit wollten wir auch erreichen, dass uns nichts, was Generationen vor uns aufgebaut haben, dauerhaft wegbricht. Eine finanzielle Unterstützung des Teamsports und insbesondere des Eishockeys in Bayern gehört zweifellos dazu. Es ist etwas Anderes, einem Traditionsverein mit Nachwuchsarbeit unter die Arme zu greifen, als Landesbürgschaften in Millionenhöhe für Schalke 04 zu gewähren.“ Pohl schätzt, dass sich die Hilfen für die Teamsportarten in Bayern auf 30 bis 50 Millionen Euro belaufen werden.

Streibl, der als Abgeordneter im Landkreis Garmisch-Partenkirchen einen besonderen Bezug zu Eishockey und Olympia hat, verweist auf die Funktion des Eishockeys als Markenbotschafter des Freistaats und der Alpenregion: „Eishockeyspieler wie Franz Reindl, Erich Kühnhackl und Didi Hegen sind ebenso Aushängeschilder des bayerischen Sports wie unsere alpinen Größen Rosi Mittermaier und Christian Neureuther. Sie haben das Gesicht Bayerns mitgeprägt. Deshalb sind wir es ihnen schuldig, dem Sport in Bayern unter die Arme zu greifen.“

Pohl und Reindl bedanken sich für das positive Gespräch. Pohl merkte an, dass der Eishockeysport unter einem gewissen Zeitdruck stehe. Auch die Kommunen müssten wissen, ob und ab wann ihre Eishallen durch die Clubs belegt werden. „Anders als in anderen Sportarten sind wir auf den Zeitraum Oktober bis April beschränkt. Spätestens im April wird in den Eisstadien das Eis abgetaut, bis dahin muss die Saison beendet sein“, so Pohl abschließend. 

 


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