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Prof. Dr. Michael PiazoloProf. Dr. Michael Piazolo
17.02.2011

Freie Wähler fordern Hochschule Plus

Piazolo kritisiert Vorschläge des Zukunftsrat zu den Hochschulen in Bayern

Eine  Studie des „Zukunftsrates der Bayerischen Staatsregierung“ vom März 2010 hatte in einem Gutachten aus dem Dezember 2010 auch die bayerische Hochschulpolitik unter die Lupe genommen. Darin hat dieser sogenannte Zukunftsrat sich jedoch ausschließlich auf die „Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulen“ konzentriert, ein Themenfeld, dass nach Einschätzung der FREIEN WÄHLER zwar wichtig, aber in den nächsten Jahren für den Hochschulstandort Bayern nicht von zentraler Bedeutung ist.

„Vielmehr“, so der hochschulpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Freie Wähler Prof. Dr. Michael Piazolo, „sollte sich vor dem Hintergrund, dass in diesem Jahr gleich zwei Abiturjahrgänge an die Bayerischen Hochschulen drängen werden, der Fokus der bayerischen Hochschulpolitik auf diese Herausforderung konzentrieren. Statt noch mehr Elite-Förderung brauchen wir endlich eine Exzellenz-Initiative für die Lehre und Ausbildung. Als Alternative legen wir daher unser Programm HOCHSCHULEplus vor, dass genau an diesen Mängeln ansetzt und Lösungen vorschlägt.“ Der Zukunftsrat hat, so Michael Piazolo, der selbst Hochschullehrer ist, einen falschen Blickwinkel eingenommen: „Dort wird primär eine internationale Ausrichtung gefordert – wir Freie Wähler sorgen uns eher um funktionierende Hochschulen hier in Bayern vor Ort.

Der Zukunftsrat beschäftigt sich mit noch mehr Förderung für Eliten, während wir uns für eine optimale Breitenförderung einsetzen, die möglichst vielen Studierenden zugute kommt. Statt einer Fokussierung auf die internationalen Wissenschafts- und Arbeitsmärkte steht für die Freien Wähler eine herausragende akademische Ausbildung für den Forschungsstandort und Arbeitsmarkt Deutschland im Vordergrund. Statt die Universitäten noch freundlicher für fest angestellte Professoren zu gestalten, gilt es aus unserer Sicht Studierenden optimale Studienbedingungen und dem wissenschaftlichen Nachwuchs sowie freiberuflichen Lehrkräften eine leistungsgerechte Bezahlung zur Finanzierung des Lebensunterhalts zu garantieren.“ Doch schon in der Zusammensetzung des Bayerischen Zukunftsrates liegt für Piazolo ein schwerer Mangel:

 „Für die fünfköpfige Arbeitsgruppe wurde ein höchst elitärer Kreis an Beratern ausgesucht, in welchem sich zu unserem großen Bedauern wichtige Gruppen der Hochschullandschaft kaum oder überhaupt nicht wiederfinden. Zu 80 Prozent wurde dieses Gremium mit Männern besetzt, die Fachhochschulebene ist nur mit einem Mitglied, die Geisteswissenschaften, der akademische Mittelbau und die Studierenden sind gar nicht vertreten. Dementsprechend zielen die vorgelegten Vorschläge auch einseitig auf eine bestimmte Form der Leistungselite und allgemein eine verbesserte Internationalisierung ab.“


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