FREIE WÄHLER fordern: Lehrstuhlaufbau für Allgemeinmedizin in Augsburg schnell vorantreiben
Bauer: Hausarztpraxen als Rückgrat des Gesundheitssystems erhalten
München. In wenigen Jahren wird jeder zweite Arzt in Bayern das Rentenalter erreichen. Um dem Ärztemangel in Klinik und Praxis entgegenzuwirken, setzt sich die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion weiterhin unter anderem für den Ausbau von Medizinstudienplätzen ein. „Wir begrüßen in diesem Zusammenhang die Bestrebungen der Universität Augsburg, an der Medizinischen Fakultät einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin einzurichten“, erklärt Susann Enders, gesundheitspolitische Sprecherin. „Allerdings gilt es, keine Zeit zu verlieren.“ Mit einem Antrag im heutigen Wissenschaftsausschuss fordert ihre Fraktion die Hochschulleitung deshalb auf, den Lehrstuhlaufbau schnell voranzubringen.
„Die Corona-Pandemie zeigt deutlich: Eine flächendeckende und ausreichende Gesundheitsversorgung im Krisenfall kann nur dann gewährleistet werden, wenn die Hausarztpraxen als Rückgrat des bayerischen Gesundheitssystems erhalten bleiben“, betont Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer, Pflegebeauftragter der Staatsregierung und pflegepolitischer Sprecher. Dies könne jedoch nur gelingen, wenn deutlich mehr medizinischer Nachwuchs gleichzeitig ausgebildet werden könne. „Dem Aufbau von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin muss deshalb höchste Priorität beigemessen werden. Immerhin ist der Ärztemangel gerade auf dem Land schon heute spürbar.“ Das Ziel der Universität Augsburg, mit dem Aufbau von etwa 100 zusätzlichen Professuren die Ausbildung von 1.500 Studierenden zu ermöglichen, sei deshalb sehr zu begrüßen.
Um die Gesundheitsversorgung langfristig flächendeckend sicherzustellen, bedürfe es neben einer Ausweitung von Studienplatzkapazitäten jedoch weiterer gezielter Maßnahmen, ergänzt Kerstin Radler, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Wissenschaftsausschuss. Deshalb habe sich ihre Fraktion in den vergangenen Monaten nicht nur erfolgreich für eine Modifikation der hochschulweiten Zulassungsvoraussetzungen eingesetzt, sondern auch eine Landarztquote im jüngst verabschiedeten Landarztgesetz verankert. Zudem konnten die FREIEN WÄHLER erreichen, dass berufliche Vorkenntnisse bei der Zulassung zum Medizinstudium künftig stärkere Berücksichtigung finden, so ihr hochschulpolitischer Sprecher Dr. Hubert Faltermeier.
Hinweis: Den erwähnten Antrag finden Sie HIER.