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Gabi SchmidtGabi Schmidt
14.07.2016

FREIE WÄHLER fordern Monitoringprogramm für Silberreiher: Balance zwischen Fisch- und Vogelschutz wiederherstellen

Schmidt: Staatsregierung tappt bei Silberreiher-Beständen im Dunkeln

München. Als Teichgebiet ist der Aischgrund ein Paradies für zahlreiche Vogelarten. Ob brütend oder Durchzügler: Einige geschützte Vogelarten ernähren sich von Fischen und dezimieren dabei die Karpfenbestände erheblich. Wo es früher vor allem Lachmöwen und Graureiher waren, bereiten den Teichwirten heute neben den bekannten Kormoranen zunehmend auch Silberreiher Kopfzerbrechen. „Als Teichgebiet mit einer jahrhundertelangen Tradition gehören die Weiherketten zum Aischgrund wie der Eiffelturm zu Paris. Sie prägen das heimische Landschaftsbild und garantieren unsere spezielle, oft gerühmte Fauna und Flora. Zu viele fischfressende Vögel stören dieses Gleichgewicht und bedrohen die Teichwirte in ihrer Existenz“, begründet die Landwirtin und mittelfränkische Abgeordnete Gabi Schmidt eine entsprechende schriftliche Anfrage an die Bayerische Staatsregierung.

Ohne Teichwirte gebe es keine Weiherketten mehr und ohne Weiher würden nicht nur viele seltene Tiere gehen, sondern der Aischgrund sein kulturelles Gesicht verlieren. „Neben Bürokratieabbau, zielgerichteten direkten Förderungen und Unterstützung beim Umgang mit Biber und Kormoran benötigen die Teichwirte daher auch eine Handhabe bezüglich des Silberreihers. Allerdings wissen wir noch nicht einmal, wie viele dieser Vögel überhaupt hier durchziehen“, sagt Schmidt. In ihrer Antwort auf Schmidts schriftliche Anfrage stellt die Staatsregierung lediglich fest, dass der Silberreiher in Bayern bislang kein Brutvogel ist. Er trete nur als Durchzügler und ganzjähriger Rastvogel auf. Immerhin sei bekannt, dass der Silberreiher in der Teichwirtschaft seit einigen Jahren zunehmend präsent ist und insbesondere während des Abfischens Teiche aufsucht.

„Wir brauchen hier im Aischgrund wieder eine Balance aus Fisch- und Vogelschutz. Gerade im Sommer kann man auf den Wiesen entlang der Aisch und in den Wäldern nahe größerer Teichketten unzählige Reiher beobachten. In einem ersten Schritt muss die Staatsregierung feststellen, wie viele Vögel überhaupt da sind“, fordert Schmidt. Ähnlich wie der Freistaat Sachsen müsse auch der Freistaat Bayern die Anzahl der Vögel mit Hilfe eines Monitoringprogramms systematisch erfassen und Auswirkungen der Bestände dokumentieren. Schmidt bereitet derzeit eine entsprechende parlamentarische Initiative vor und hofft auf eine Mehrheit im Landtag: „In Anlehnung an das sächsische Programm könnte Bayern ebenfalls neben dem Silberreiher den Graureiher sowie den Kormoran in den Bericht aufnehmen. Auf diese Weise ließe sich die Entwicklung dieser für die Teichwirtschaft bedeutenden Vogelarten kompakt und übersichtlich darstellen.“

Aus dem Bericht könnten dann zeitnah notwendige Maßnahmen abgeleitet und die Bestände effektiv gesteuert werden. „Im Gegensatz zu Graureiher und Kormoran darf der Silberreiher in Bayern derzeit nicht geschossen werden. Hier müssen wir prüfen, ob dieses Verbot noch zeitgemäß ist. Außerdem gibt es Möglichkeiten wie Präventionsförderung oder Entschädigungszahlungen, die eingerichtet werden können. Die Staatsregierung ist gefordert, vernünftige Lösungen zu finden“, mahnt Schmidt.

Hinweis: Die erwähnte schriftliche Anfrage an die Staatsregierung finden Sie unten links, unter "Weitere Informationen".

 


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