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Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter BauerProf. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer
14.09.2017

FREIE WÄHLER fordern rasches Maßnahmenpaket für die Pflege

Bauer: Pflege geht uns alle an – deshalb jetzt handeln

Coburg. Die FREIEN WÄHLER fordern eine rasche und grundlegende Neuordnung der Pflege sowie die Einrichtung einer Pflegekammer in Bayern. Das erklärte der stellvertretende Vorsitzende und pflegepolitische Fraktionssprecher Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer am Rande der Herbstklausur der Landtagsfraktion in Coburg: „Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen, ob er in den eigenen vier Wänden alt werden, in eine Wohngruppe umziehen, durch einen ambulanten Pflegedienst unterstützt werden oder lieber in einem Pflegeheim wohnen möchte.“ Deshalb setzt sich die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion für den zügigen Ausbau alternativer Wohnformen, die Unterstützung ambulanter Pflegedienste und vor allem der pflegenden Angehörigen ein.

Damit sich in der Pflege tatsächlich etwas bewege, benötige diese zudem eine starke Stimme. „Nur eine Pflegekammer kann ausschließlich die Interessen der Pflegekräfte vertreten. Die Staatsregierung traut der Pflege offenbar keine echte Selbstverwaltung zu, wie sie mit ihrem Konstrukt einer ‚Pflege-Vereinigung‘ deutlich macht!“ stellt Bauer fest. Der demographische Wandel stelle die Pflege vor gewaltige Herausforderungen, die ohne das Engagement pflegender Angehöriger nicht bewältigt werden könne. „Pflegende und ihre Angehörigen bedürfen deshalb unserer vollen Unterstützung“, erklärt der Abgeordnete aus dem mittelfränkischen Sachsen bei Ansbach. Aus diesem Grund fordern die FREIEN WÄHLER den Ausbau sowie eine auskömmliche Finanzierung der Tagespflege – gerade um pflegenden Angehörigen eine Auszeit zu ermöglichen. Ebenso müssten niedrigschwellige und aufsuchende Beratungsangebote flächendeckend vorgehalten werden. „Es ist ein Unding, dass es in Bayern noch immer keine flächendeckenden Pflegestützpunkte gibt“, moniert Bauer.

Auch im Bereich der Kontrollen von Pflegeheimen komme aufmerksamen Angehörigen eine wichtige Funktion zu. „Angehörige merken – neben Betroffenen und Pflegekräften – als erste, wenn es in einem Pflegeheim zu Unstimmigkeiten oder sogar zu Missständen kommt. Für sie muss es eine Stelle geben, an die sie sich unbürokratisch wenden können, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Ich fordere deshalb flächendeckend regionale Ombudsstellen für die Pflege“, sagt Bauer. Da die Anzahl der Pflegebedürftigen und damit der Bedarf an Pflegeleistungen kontinuierlich zunehme, fordert Bauer, die Rahmenbedingungen in der Pflege attraktiver zu gestalten: „Um mehr Menschen für einen Beruf in diesem anspruchsvollen Feld zu interessieren, muss der zunehmenden Arbeitsverdichtung mit einer verbindlichen Personalbemessung effektiv entgegengewirkt werden.“

Dokumentationserfordernisse müssten auf ein unbedingt erforderliches und rechtssicheres Mindestmaß reduziert werden, damit mehr Zeit für die zu pflegenden Menschen bleibe. „Vor allem aber muss die Bezahlung in einem angemessenen Verhältnis zur gesellschaftlichen Bedeutung des Berufs stehen. Motivierte Pflegekräfte gewinnen wir letztlich über gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten – für eine alternde Gesellschaft sind diese  unverzichtbar.“


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