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Johann HäuslerJohann Häusler
20.07.2017

FREIE WÄHLER fordern Wiedereinführung der Meisterpflicht – CSU lehnt ab

Häusler: Meisterbetriebe stehen für Qualität und Engagement in der Ausbildung

München. Im Jahr 2004 wurde für 53 verschiedene Berufe die Meisterpflicht abgeschafft. Daraufhin kam es in vielen betroffenen Gewerken zu großen Problemen: Neue Unternehmen – oft gar nicht oder nur schlecht qualifiziert – schossen wie Pilze aus dem Boden, während die Zahl der Meister- und Ausbildungsbetriebe zahlenmäßig stark abnahm. „Die Abschaffung der Meisterpflicht für derart viele Berufe war ein schwerer Fehler“, erklärt Johann Häusler, mittelstandspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion. Die Qualität der erbrachten Arbeit leide seitdem erheblich – zum Ärger vieler Kunden, kritisiert der Abgeordnete aus dem schwäbischen Wertingen.

Außerdem beklagten die Handwerkskammern einen dramatischen Rückgang der Ausbildungszahlen – die gingen bei Berufen ohne Meistervorbehalt um 30 Prozent zurück, die Zahl der Meisterprüfungen um 57 Prozent. Bei Berufen mit Meisterpflicht sank die Zahl der Ausbildungen und Meisterprüfungen hingegen nur um rund 17 Prozent. Besonders große Probleme gebe es bei einem Teil der Fliesen- und Estrichleger sowie Beton- und Terrazzoherstellern, weiß Häusler. So sei im Fliesenhandwerk die Zahl der Meisterschüler um 80 Prozent zurückgegangen. In diesen und vielen weiteren Berufen muss nach Überzeugung der FREIEN WÄHLER die Meisterpflicht wiedereingeführt werden – schon um die Qualitätsmängel bei vielen Anbietern ohne Meisterprüfung abzustellen.

Häusler: „Der Meistervorbehalt ist ein tragender Baustein des Verbraucherschutzes, deshalb darf es nicht sein, dass dieser nur noch bei den sogenannten gefahrengeneigten Berufen gilt.“ Das deutsche System der Meisterbetriebe und der eng damit verknüpften dualen Berufsausbildung sei weltweit anerkannt. Zudem habe Deutschland im internationalen Vergleich eine der geringsten Jugendarbeitslosigkeitsquoten. „Wir sollten dieses erfolgreiche System deshalb selbstbewusst ausbauen – anstatt es gegen ständige Angriffe aus Brüssel verteidigen zu müssen. Es ist bezeichnend, dass die angeblich so mittelstandsfreundliche CSU unseren Antrag heute ablehnte“, sagt Häusler.

Hinweis: Den erwähnten Dringlichkeitsantrag finden Sie unten links, unter "Weitere Informationen".


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