FREIE WÄHLER-Fraktion reagiert mit Unverständnis auf abgelehnte Bundesratsinitiative zur Saatkrähen-Plage
Zierer: Votum zeugt von erheblicher Ignoranz gegenüber Interessen der Landwirte
Benno Zierer, umweltpolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, und Hans Friedl, verbraucherschutzpolitischer Sprecher, zur heute vom Bundesrat abgelehnten FREIE WÄHLER-Initiative „Herabstufung des Schutzstatus der Saatkrähe“:
Zierer:
„Die ablehnende Haltung der Länder gegenüber unserem Vorstoß zur Herabsetzung des Schutzstatus der Saatkrähen ist für mich nicht nachvollziehbar. Die Saatkrähen-Population steigt seit Jahren bundesweit an und verursacht auch in anderen Bundesländern mittlerweile erhebliche Probleme, die von Verunreinigungen und Lärm über Schäden an Fensterverklebungen bis hin zu Verlusten ganzer Aussaaten reichen. Maßnahmen zur Vergrämung verlagern das Problem lediglich: Die Tiere ziehen weiter und gründen andernorts neue Kolonien. Dabei ist der Schutz der Vögel ein Relikt aus einer Zeit, als deren Bestand tatsächlich vom Aussterben bedroht war. Doch seither hat sich die Population nicht nur erholt, sondern wächst dermaßen schnell, dass eine Bestandsregulierung perspektivisch unumgänglich sein wird. Dafür wollten wir mit unserer Initiative die Voraussetzungen schaffen. Dass die mehrheitlich rot-grün geführten Länder diesen Weitblick heute haben vermissen lassen, ist nicht nur Beleg für ihre ideologische Verblendung, die Bedürfnisse der Menschen dem Schutz der Natur unterzuordnen. Sie zeugt auch von erheblicher Ignoranz gegenüber den Interessen unserer Landwirte.“
Friedl:
„Einmal mehr bleiben die Sorgen und Nöte der Landwirte im Bundesrat ungehört. Dabei hat die Landwirtschaft wegen der Vögel seit Jahren bei Aussaat und Obsternte teils erhebliche Verluste zu beklagen. Wenn wir der Überpopulation Herr werden wollen, kommen wir nicht umhin, die Saatkrähe in Deutschland in die Liste der jagdbaren Arten aufzunehmen – so wie dies in anderen europäischen Ländern bereits üblich ist. Die notwendigeHerabsetzung des Schutzstatus ist daher überfällig.Das belegt auch eine unabhängige Studie, die wir mit angestoßen haben: Der kürzlich vorgelegte Bericht kommt zum Ergebnis, dass die Saatkrähe in Bayern längst nicht mehr vom Aussterben bedroht ist, sondern ein Bestandsniveau erreicht hat, das es noch nie gegeben hat. Unsere Haltung bleibt deshalb unverändert: Vogelschutz darf nicht höher bewertet werden als die berechtigten Interessen der Menschen.“