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Hans FriedlHans Friedl
29.04.2021

FREIE WÄHLER-Fraktion veranstaltet nächsten Online-Event „Blickpunkt B@yern: Wie wohnen wir in Zukunft?“

Friedl: Mehr Mut zu fortschrittlichen Arbeits- und Wohnkonzepten!

Im Rahmen ihres neuen Online-Formats „Blickpunkt B@yern“ hat die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion am Donnerstag erneut einen digitalen Parlamentarischen Abend veranstaltet. Thema: „Wie wohnen wir in Zukunft?“

Hans Friedl, Sprecher für Wohnen und Bauen, begrüßte zu dem Event zwei Gäste: Prof. Dr. Alain Thierstein, Professor für Raumentwicklung an der TU München, sowie Dr. Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH. Die Gesprächsleitung hatte Fernsehmoderatorin und Buchautorin Sylvia Schneider.

Nachfolgend übersenden wir Ihnen die zentralen Statements der Diskutanten.

Hans Friedl:
„In Bayern müssen sich mehr Menschen eigenen Wohnraum leisten können. Daher fordere ich unseren Partner in der Bayernkoalition zum Neustart so erfolgreicher Maßnahmen wie der Eigenheimzulage auf. Zudem hat die Corona-Pandemie unsere Arbeits- und Lebenswelt in kürzester Zeit stark verändert. Der Markt muss sich auf mehr Homeoffice und deshalb auch sinkende Mieten insbesondere von Büroimmobilien einstellen. Mit mehr Flexibilität seitens staatlicher Regulierung könnten Bürger und Unternehmen neue Vorteile besser nutzen. Dadurch bestünde die Möglichkeit, Nischen für innovative Start-ups zu öffnen und in teuren Innenstadt-Lagen effiziente Wohn-Arbeits-Kombinationen zu testen. Gleichzeitig könnten wir mit weiteren modernen Ansätzen die aktuellen Herausforderungen im Hinblick auf Klimaschutz, Mobilität und gleichwertige Lebensverhältnisse in städtischen und ländlichen Regionen angehen. International gibt es dafür gute Beispiele. Aus diesem Grund verlange ich mehr Mut zu fortschrittlichen Arbeits- und Wohnkonzepten in Bayern!“

Prof. Dr. Alain Thierstein:
Wohnen, Arbeiten und Mobilität werden in Zukunft noch enger verzahnt zusammenrücken. In städtischen Räumen wird ein spinnennetzartiges System des öffentlichen Verkehrs das leistungsfähige Rückgrat bilden. An peripheren ländlichen Standorten werden automatisierte Ruf-Fahrsysteme Einzug halten. Die Kreuzungspunkte des ÖPNV-Netzes erlauben dabei dezentral-konzentriertes Wohnen und Arbeiten. Daraus erwächst das in der Corona-Pandemie herbeigewünschte 15-Minuten-Quartier, das im Größeren in die 45-Minuten-Stadtregion eingebettet sein wird. Bei diesem Modell sollen Einwohnerinnen und Einwohner mit dem Fahrrad nicht mehr als 15 bzw. 45 Minuten von ihrer Haustür bis zum Zielpunkt benötigen – egal ob zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt.  Wohnen wird somit vielfältigere Formen und Grundrisse kennen, die Arbeiten und Kommunikation verbinden. Flächenproduktivität ist auch für Wohnen, Arbeiten und Mobilität die Maxime. Daher wird insgesamt weniger Wohnfläche pro Person eingesetzt werden.“

Dr. Bernd Rosenbusch:
„Die beschlossenen Klimaziele auf EU- und Bundesebene und vor allem der steigende Kampf um den öffentlichen Raum – sei es bedingt durch Stau in Ballungsräumen oder die teils dramatischen Zustände am Wochenende in touristischen Regionen – fordern eine zeitnahe Veränderung der Mobilität. Zum bloßen Einhalten der Klimaziele werden Bus und Bahn in den kommenden zehn Jahren die Anzahl der Fahrgäste um mehr als fünfzig Prozent steigern müssen. Einerseits braucht es dazu vom Staat einen Ausbau von Bus und Bahn: mehr Gleise, mehr Züge, mehr Busse. Das Angebot muss auf den Hauptlinien deutlich wachsen, damit der Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn erleichtert wird. Andererseits müssen wir als Branche noch mehr auf die Wünsche der Kunden eingehen: Weitere Vereinfachung des Vertriebs durch Digitalisierung, bayernweite Echtzeitinformationen zu Pünktlichkeit und Anschlussfahrten überall in Bayern, noch stärkere Integration aller Verkehrsmittel vom Tretroller bis zum Carsharing. Zur Organisation dieser Themen im Sinne der Kunden benötigen wir dafür dringend Verkehrsverbünde – auch in heute verbundfreien Gebieten.“

Unter nachfolgenden Links können Sie die Veranstaltung nochmals anschauen:


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