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13.10.2022

FREIE WÄHLER-Fraktion will mit Antragspaket zur Gewaltprävention Frauen und Kinder besser schützen

Enders: Brauchen eine Kultur des Hinsehens!

Susann Enders, sozialpolitische Sprecherin, Robert Riedl, kommunalpolitischer Sprecher, sowie Gabi Schmidt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied der Kinderkommission des Bayerischen Landtags, zum Antragspaket der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion „Bayern gegen Gewalt I, II & III“ im heutigen Sozialausschuss:

Enders:

Während der Corona-Pandemie hat häusliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen in Bayern noch einmal deutlich zugenommen: Lag die offizielle Zahl der Straftaten gegen Frauen im Jahr 2020 bei 35.400, stieg sie im zurückliegenden Jahr auf über 38.000 dokumentierte Fälle – das ist ein Plus von knapp acht Prozent! All das zeigt: Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens! Deshalb setzen wir uns mittels Antrag unter anderem für eine Verlängerung des Modellprojekts ‚Second-Stage‘ ein. Dieses Modellprojekt richtet sich an gewaltbetroffene Frauen sowie deren Kinder und umfasst das gesamte Übergangsmanagement zwischen dem Frauenhausaufenthalt und dem Bezug einer eigenen Wohnung sowie auch die weitergehende Betreuung über die Zeit im Frauenhaus hinaus. Denn wichtig ist nicht nur die Bereitstellung ausreichender Frauenhausplätze als erste Anlaufstelle in größter Not, sondern gerade auch die Chance auf Rückkehr in ein normales, von Gewaltexzessen bereinigtes Leben.“

Riedl:

Frauen mit Behinderungen oder psychischer Beeinträchtigung sind im hohen Maße von Gewalt betroffen. Sie erfahren körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt nicht selten von pflegenden Personen oder betreuenden Angehörigen, sowohl in ihrem häuslichen Umfeld als auch in Einrichtungen. Bedauerlicherweise werden Frauen mit Beeinträchtigungen selten als Betroffene von Gewalt wahrgenommen und ihr Recht auf Selbstbestimmung wird infrage gestellt. Umso wichtiger ist es, beim Thema Gewaltprävention die besonderen Bedürfnisse dieser Frauen in den Blick zu nehmen. Deshalb haben wir die Staatsregierung mit einem weiteren Antrag beauftragt, gemeinsam mit den Trägern der Frauenhäuser zu eruieren, ob spezielle Bedarfe bestehen und inwiefern diese, falls vorhanden, abgedeckt werden können.“

Schmidt:

„Gewalt an Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich durch alle Bevölkerungsschichten zieht und uns alle angeht. Zu oft wird häusliche Gewalt weiterhin verschleiert, tabuisiert oder verharmlost. Wir müssen mit vereinten Kräften daran arbeiten, dass Betroffenen geholfen und Gewalt nicht toleriert wird. Wichtig sind dabei vor allem niedrigschwellige Angebote wie Soforthilfen, Frauenhäuser oder Gewaltambulanzen, damit betroffenen Frauen schnell und zielgerichtet geholfen werden kann. Als FREIE WÄHLER-Fraktion setzen wir uns deshalb für einen bedarfsgerechten Ausbau der Gewaltambulanzen ein und haben in diesem Zusammenhang die Staatsregierung beauftragt zu überprüfen, inwiefern eine Ausweitung des Angebots möglich ist.“

Hinweis: Die erwähnten Anträge finden Sie HIER, HIER undHIER.


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