Pressemitteilungen
16.09.2011

FREIE WÄHLER kritisieren Konzentrationsprozess im Lebensmittelbereich

Müller: Regionale Erzeuger stärken!

München (ml). Das Bundeskartellamt verschickt derzeit Fragebögen an Händler und Hersteller. Zweck dieser Umfrage ist es, die Marktstrukturen im Einzelhandel zu untersuchen und dadurch herauszufinden, wie sehr die vier Handelsriesen Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe („Lidl“) gegenüber kleineren Handelsunternehmen im Vorteil sind. Laut Medienberichten sollen die vier genannten Unternehmen inzwischen 85 Prozent des Absatzmarktes bei Lebensmitteln unter sich aufteilen. Ulrike Müller, agrar- und ernährungspolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, fordert daher die Politik auf, die Machtkonzentration der Großketten aufzubrechen und wieder auf eine regionale Versorgung mit kleinen Metzgereien und örtlichen Bäckereien umzustellen. „Der lokale und regionale Absatzmarkt darf nicht zerstört werden. Er bietet dem Verbraucher nicht nur die Gewissheit, Produkte aus seiner Region zu erwerben, sondern auch eine größere Produktvielfalt, einen persönlichen Kontakt zu den Erzeugern und kürzere Wege vom Produzenten zum Konsumenten. Daraus ergeben sich zum einen die Stärkung des heimischen Erzeugermarktes und die Gewissheit, frische Lebensmittel aus heimischer Produktion zu erwerben. Zum anderen entfällt ein Transport über weite Strecken, wodurch der Umweltschutz gestärkt wird. Nur dezentrale Versorgungsstrukturen gewährleisten, dass frische Waren direkt vor Ort erworben werden können, deutlich mehr regionale Produkte den Weg in den Einzelhandel finden und nicht nur genormte Industrieware in den Auslagen der Super marktketten zum Verkauf stehen.“ Eine nachvollziehbare Herkunftskennzeichnung sei das A und O des Verbraucherschutzes. Nicht zuletzt könne dadurch ein fairer Wettbewerb gesichert werden. Müller abschließend: „Es kann nicht im Sinne des Verbrauchers sein, wenn am Ende nur noch eine Hand voll Großbetriebe den Markt beherrschen. Die vom Kartellamt vermutete Gefahr von Preisabsprachen und Preisdumping machen es immer schwieriger, auch kleinere und kleinste Betriebe auf dem Markt zu halten.“ Unabhängig von den Ergebnissen der Kartellamtsprüfung fordern die FREIEN WÄHLER eine möglichst breit aufgestellte Handelsstruktur.


Archiv