FREIE WÄHLER veranstalten Fachgespräch zu ‚Service Learning‘ an Schulen
Fahn: Die ideale Verknüpfung von Ehrenamt und Kompetenzerwerb
München. Ehrenamtliches Engagement verdient aus Sicht der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion in ganz unterschiedlichen Bereichen eine aktivere Unterstützung der Politik. Dazu zählt auch eine Verankerung des sogenannten ‚Service Learning‘ oder ‚Lernen durch Engagement‘ im bayerischen Schulsystem. Um diese Art des praxisnahen Unterrichts besser kennenzulernen, haben die FREIEN WÄHLER im Landtag ein Fachgespräch veranstaltet. Dr. Hans Jürgen Fahn, MdL und Mitglied im Bildungsausschuss, erläuterte: „Durch Service-Learning-Projekte entwickeln Jugendliche wertvolle fachliche, methodische und soziale Kompetenzen. Sie können zudem dazu beitragen, junge Menschen für bürgerschaftliches Engagement zu begeistern.“
Beim ‚Service Learning‘ engagieren sich Schüler innerhalb des Unterrichts gesellschaftlich und erarbeiten dabei gleichzeitig Lerninhalte. „Es gibt bereits viele tolle Beispiele. So haben Gymnasiasten eine Marketing-Strategie für die Produkte einer Behindertenwerkstatt der Lebenshilfe entwickelt, eine andere Klasse gibt Asylbewerbern Deutschunterricht oder hilft bei Behördengängen“, berichtete Fahn. Durch die Einführung des G8 sei das ehrenamtliche Engagement Jugendlicher deutlich zurückgegangen. „Deshalb setzen wir FREIE WÄHLER uns auch für die Wiedereinführung des G9 ein. Mehr Zeit sowie eine Verknüpfung mit Unterrichtsinhalten ist unserer Ansicht nach der ideale Weg, um das Thema Ehrenamt bei den jungen Menschen wieder stärker zu verankern“, so Fahn.
Die FREIEN WÄHLER haben im Landtag bereits mehrere Anträge zum Thema ‚Service Learning‘ erfolgreich eingebracht, ergänzte Fahn: „Auf unseren jüngsten Antrag steht die Antwort der Staatsregierung noch aus. Wir erwarten konkrete Angaben dazu, inwiefern diese Lernmethode bereits im bayerischen Bildungssystem verankert ist und wie sie noch stärker vorangebracht werden kann.“ Wichtig ist uns eine zentrale Koordinierungsstelle bzw. ein bayernweites Projektbüro für das ‚Service-Learning‘.
Die bundesweit anerkannte Bildungsforscherin Prof. Dr. Anne Sliwka von der Universität Heidelberg referierte über den wissenschaftlichen Hintergrund sowie die Implementierung des ‚Service Learning‘ an Schulen. Zahlreiche Studien belegten die positiven Effekte, so Sliwka. Die Gymnasiallehrkräfte Ulrich Koch und Johannes Klehr berichteten von der sehr erfolgreichen praktischen Umsetzung des ‚Service Learning‘ an zwei Bamberger Gymnasien. Fahn zeigte sich anschließend begeistert über die vielen Erkenntnisse, die er aus dem Fachgespräch mitnehmen konnte: „Der neue LehrplanPLUS, der auf Kompetenzorientierung abzielt, bietet eine große Chance, das ‚Service Learning‘ in der Schule fest zu verankern“, stellte Fahn unter anderem fest.