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Manfred EiblManfred Eibl
Benno ZiererBenno Zierer
17.06.2020

FREIE WÄHLER wollen Freizeitnutzung an großen staatlichen Gewässern lenken

Eibl: Fairen Interessensausgleich zwischen Erholungssuchenden, Natur und Anwohnern schaffen

München. Ob Baden, Surfen, Segeln, Fischerei oder Schifffahrt: Der Erholungsdruck auf Bayerns Gewässer hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen – und wird weiter steigen. Die Folgen der intensiven Freizeitnutzung sind weitreichend. Die natürlichen Lebensräume zahlreicher Tier- und Pflanzenarten werden beeinträchtigt, Gemeinden von Touristenmassen regelrecht überrannt. Mit einem Dringlichkeitsantrag macht sich die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion deshalb heute im Plenum für die Entwicklung von Konzepten zur Freizeitlenkung insbesondere für die großen staatlichen Gewässer stark.
 
„Gewässer sind wichtige Erholungsgebiete mit hoher Aufenthaltsqualität. Doch an schönen Sommerwochenenden herrscht an Bayerns Seen und Flüssen eine Betriebsamkeit wie auf dem Viktualienmarkt“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher Manfred Eibl. Wer etwa zum Walchensee gelangen wolle, dem böten sich Staus schon vor Kochel, ein überlasteter Kesselberg und vogelwildes Parken an Südufer und selbst in Wohngebieten. „Das ist nicht nur für die Anwohner eine Belastung, sondern auch für Natur und Umwelt.“ Gerade ökologisch bedeutsame Naturräume ächzten mittlerweile unter Lärm, Müll und Verkehr, ergänzt Benno Zierer, umweltpolitischer Sprecher.
 
Um empfindliche Bereiche beliebter Landschaftsräume zu schützen und Anrainergemeinden zu entlasten, sei die Einführung von Steuerungsinstrumenten zur Besucherlenkung daher unumgänglich. „Einfach den Kopf in den Sand stecken und verschiedene Nutzungen oder Wassersportarten zu verbieten, ist keine Lösung. Wir müssen neben Schutzzonen auch legale Nutzzonen definieren. Nur so kommen wir zu einer gesellschaftlich akzeptierten Lenkung“, betontEibl. „Die Nutzungskonflikte werden sich weiter verschärfen, wenn Politik und Verwaltung nicht gegensteuern.“ Wichtig sei, dass ein fairer Interessensausgleich zwischen Freizeitsportlern, Erholungssuchenden und Anwohnern geschaffen werde. Dazu brauche es legale und versicherungsrechtlich klar geregelte Lenkungsmöglichkeiten und die Festlegung sicherheitstechnischer Standards. „Weder Nutzer noch See- oder Grundstückseigentümer dürfen aufgrund von Unklarheiten in Konflikt mit Recht und Gesetz geraten“, sagt Eibl.
 
Neben dem verfassungsrechtlich verbrieften Recht auf Naturgenuss und Erholung müsse aber auch dem Natur- und Umweltschutz angemessen Rechnung getragen werden, fordert Zierer. „Gerade Biotope müssen ihrer natürlichen Dynamik überlassen sowie ökologisch wertvolle Grünlandbereiche geschützt und vermehrt werden“, sagt Zierer. „Das ist mit einer intensiven Freizeitnutzung nicht vereinbar.“ Seine Fraktion hat die Staatsregierung deshalb beauftragt, die rechtlichen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten zur Entwicklung von Lenkungskonzepten zu prüfen. „Nur so können wir Bayerns wunderschöne Naturlandschaften für die nächsten Generationen bewahren“, so Zierer.
 
Hinweis: Den erwähnten Dringlichkeitsantrag finden Sie HIER.


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