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21.03.2019

FREIE WÄHLER wollen Versandhandel für verschreibungspflichtige Arzneimittel verbieten

Enders: Pharmazie-Versorgung wohnortnah sicherstellen

München. Vor rund zweieinhalb Jahren entschied der Europäische Gerichtshof: Versandapotheken aus dem Ausland dürfen Rabatte auf in Deutschland verschreibungspflichtige Arzneimittel gewähren, während inländische Präsenzapotheken an die Arzneimittelpreisbindung nach deutschem Recht gebunden bleiben. „Das ist eine wettbewerbsverzerrende Ungerechtigkeit, die wir FREIEN WÄHLER nicht länger hinnehmen wollen“, kritisiert die gesundheitspolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion Susann Enders.
 
Enders begründet einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag zur heutigen Sitzung des Bayerischen Landtags: „Der durch den Versandhandel entstehende Preiskampf stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Versorgungssicherheit der Menschen in Bayern dar. Denn Präsenzapotheken verkaufen nicht allein Fertigarzneimittel, sie sind vielmehr eine wichtige Anlaufstelle für Ratsuchende in allen Gesundheitsfragen. Insbesondere gewährleisten sie einen Apothekennotdienst an 365 Tagen rund um die Uhr – auch zu Abend-, Nacht- und Wochenendzeiten sowie an Feiertagen.“ Diese Präsenz, zu der auch selbst hergestellte Rezepturarzneien und die Abgabe von Betäubungsmitteln gehörten, sei für die Versorgung der Patienten im Freistaat von erheblicher Bedeutung und dürfe nicht gefährdet werden.
 
Bestrebungen des Bundes für eine verbesserte Honorierung der Nacht- und Notdienste sowie von Beratungsleistungen seien zu begrüßen, das allein genüge jedoch nicht. Enders: „Wir bitten die Staatsregierung, sich auf Bundesebene weiterhin für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln einzusetzen – so, wie es in den meisten Mitgliedstaaten der EU längst gültige Praxis ist. So schützen wir das umfangreiche Serviceangebot der Apotheken im Freistaat langfristig.“

Hinweis: Den erwähnten Dringlichkeitsantrag im Wortlaut finden Sie HIER.


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