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Dr. Hans Jürgen FahnDr. Hans Jürgen Fahn
27.09.2011

FREIE WÄHLER zur Verleihung der ersten Ehrenamtskarten am 27. September im Sozialministerium

Freie Wähler kritisieren völlig unzureichende finanzielle Unterstützung der Landkreise und kreisfreien Städte

München (do). Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion hat die unzureichende finanzielle Unterstützung von Landkreisen und kreisfreien Städten bei der Einführung der sogenannten Ehrenamtscard kritisiert. Dr. Hans Jürgen Fahn, MdL und generationenpolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, sagte, zwar begrüßten die FREIEN WÄHLER die Einführung einer bayernweiten Ehrenamtskarte: „Die Anerkennung der Leistung ehrenamtlich Tätiger war überfällig, um Bayern im Länderranking wieder nach vorne zu bringen, denn im Freistaat engagieren sich nur noch 36 Prozent der Bevölkerung ehrenamtlich. Wir kritisieren jedoch, dass die Landkreise und kreisfreien Städte für die Einführung der Ehrenamtskarte nur einmalig 5.000 Euro erhalten, was ihren Aufwand zur Bereitstellung und Verwaltung der Ehrenamtskarte über viele Jahre hinweg nicht annähernd deckt.“ Fahn ist über die Bilanz seit Einführung der Ehrenamtscard ernüchtert: „Scheinbar mangelt es dem Bayerischen Sozialministerium an Überzeugungskraft, denn bisher wollten nur etwa 28 von 71 Landkreisen die Ehrenamtskarte einführen. Nicht einmal die Landeshauptstadt München hat sich zum Mitmachen bewegen lassen – offenbar, weil sie das Kostenrisiko scheut. Wir FREIE WÄHLER unterstützen deshalb eine zentrale Forderung des Bayerischen Städtetags. Demzufolge müssen die über die Ehrenamtscard zu finanzierenden Vergünstigungen auf die Einwohnerschaft der eigenen Stadt begrenzt bleiben. Vergünstigungen für Karteninhaber aus dem gesamten Freistaat bedeuten hingegen ein unkalkulierbares Kostenrisiko für die finanziell ohnehin klammen Kommunen.“ Die FREIEN WÄHLER fordern die Bayerische Staatsregierung nun auf, den Kommunen schnellstmöglich eine dauerhafte finanzielle Unterstützung für die Ausgabe der Ehrenamtscard zu gewähren und das Konnexitätsprinzip damit wieder glaubhaft umzusetzen. Fahn abschließend: „Einmalig 5.000 Euro zu zahlen ist im Jahr 2011, dem Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit, eine Blamage. Deswegen wollen wir eine flächendeckende Einführung der Ehrenamtskarte und keinen Flickerlteppich. Bayern sollte sich am Beispiel von anderen Bundesländern, beispielsweise Niedersachsen und Hessen orientieren, die eine flächendeckende Ehrenamtskarte bereits vor Jahren eingeführt haben. Hintergrund Ehrenamtscard: Wer 16 Jahre oder älter ist und sich über einen Zeitraum von wenigstens zwei Jahren mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden jährlich unentgeltlich engagiert, kann die scheckkartengroße Ehrenamtscard beantragen. Damit können die Karteninhaber bei verschiedenen Akzeptanzpartnern Ermäßigungen für den Eintritt in öffentliche oder private Einrichtungen erhalten. Oft werden auch Karten für kulturelle oder sportliche Veranstaltungen an ehrenamtlich Tätige vergeben.


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