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Hubert AiwangerHubert Aiwanger
10.04.2014

G8/G9: Aktuelle Zahlen bestätigen mögliche Wahlfreiheit

Wahlfreiheit G8/G9 bei 85 Prozent der Schüler möglich – aktuelle Zahlen aus dem Kultusministerium

München. Zwischen 81 und 87 Prozent der bayerischen Schüler besuchen ein öffentliches Gymnasium in Bayern, das vier oder mehr Klassen in der jeweiligen Jahrgangsstufe zählt. Damit hätten die Gymnasien dieser Schüler selbst bei kritischer Betrachtungsweise die Voraussetzung für eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 erfüllt. In Fachkreisen wird derzeit argumentiert, dass Gymnasien in den fraglichen Jahrgangsstufen von Klasse 7 bzw. 8 bis einschließlich der 10. Klasse dann sowohl ein G8 als auch ein G9 problemlos gleichzeitig anbieten könnten, wenn sie mindestens vier Jahrgangsstufen pro Klasse haben und somit den Unterricht entsprechend differenzieren können.

Bei rund 85 Prozent der Schüler trifft diese Voraussetzung zu. Diese Zahlen des Kultusministeriums erhielt Hubert Aiwanger, Fraktionsvorsitzender der FREIEN WÄHLER, auf eine parlamentarische Anfrage. Seine Stellungnahme: „Das Argument, die Gymnasien könnten nicht beides gleichzeitig anbieten und unser Volksbegehren sei deshalb problematisch, zählt also nicht. Unser Volksbegehren ist der Schlüssel zur Lösung der Probleme am verkorksten G8. Schülern das G9 vorzuenthalten, mit der Begründung, dass einige kleine Schulen nicht beide Varianten bereitstellen könnten, ist eine an den Haaren herbeigezogene Argumentation. Außerdem zeigen die Erfahrungen aus Hessen und Baden-Württemberg, dass die überwältigende Mehrheit von über 90 Prozent der Schüler ohnehin G9 wählt und ein G8-Zug mangels Nachfrage gar nicht mehr gebildet werden muss.“ In Oberbayern gehen rund 90 Prozent der Schüler auf ein mindestens vierzügiges Gymnasium, in Niederbayern ca. 80 Prozent, Oberpfalz knapp 90 Prozent, Oberfranken 85 Prozent, Mittelfranken knapp 90 Prozent, Unterfranken 75 Prozent, Schwaben 80 Prozent, Bayern gesamt 85 Prozent.

Günther Felbinger, bildungspolitischer Fraktionssprecher, dazu: „Jetzt ist Schluss mit der Märchenstunde, Herr Kultusminister. Stimmen sie unserem Volksbegehren zu oder bringen Sie eine Gesetzesänderung ein, die unserem Volksbegehren entspricht, sie kommen am G9 nicht mehr vorbei!“ Die FREIEN WÄHLER fordern in ihrem Volksbegehren zusätzlich zur jetzigen achtjährigen Gymnasialzeit auch eine neunjährige. Komplett auf die achtjährige Variante zu verzichten, wäre auch deshalb problematisch, weil damit ein unnötiger Zeitdruck in der Umstellungsphase auf die Schulen ausgeübt wird. „Wir wollen niemandem die Pistole auf die Brust setzen, wie es Stoiber und die CSU bei der Einführung des G8 getan haben. Wer noch etwas mehr Zeit für die Umstellung auf G9 braucht oder sich dafür entscheidet, einen G8-Zug beizubehalten oder im G9 die Möglichkeit des Überspringens systematisch integrieren will, braucht eine G8-Variante. Unser Volksbegehren bietet alle Möglichkeiten dazu!“ betont Felbinger.


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