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30.03.2020

GAP-Reform: FREIE WÄHLER wollen mehr Unterstützung für Bergbauern

Streibl: Familiengeführte, kleinstrukturierte Landwirtschaft erhalten!

München. Bei der geplanten Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in der EU sollen bäuerliche Familienbetriebe besonders profitieren. Mit einem Brief haben sich der Vorsitzende der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion Florian Streibl und der europapolitische Fraktionssprecher Tobias Gotthardt jetzt an den zuständigen EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski gewandt und für eine stärkere Berücksichtigung der alpinen Landwirtschaft geworben. Denn seit der Neugestaltung der Gebietskulisse für benachteiligte Gebiete im Jahr 2013 erhalten Bergbauern deutlich geringere Ausgleichszahlungen. Bayernweit ist eine Vielzahl von Gebieten aus der Förderung herausgefallen.
 
„Der Freistaat hat sich bei der Neugestaltung der Gebietskulisse für benachteiligte Gebiete eng an den Vorgaben der EU orientiert“, erklärt Gotthardt. In der Folge seien die Förderungen in einigen Regionen drastisch gekürzt worden. Besonders Landwirte in Berggebieten hätten seitdem mit erheblichen Einbußen zu kämpfen. „Einzelne Betriebe im Bergland haben im vergangenen Jahr nur etwa ein Drittel der vorherigen Zahlungen erhalten.“ Das liege vor allem am geänderten Berechnungsmodell, so Gotthardt weiter: „Bislang wurde die Durchschnittsertragsmesszahl der Gemarkungen herangezogen, in denen die jeweiligen Flächen des Betriebes lagen.“ Seit 2019 allerdings diene die Durchschnittsertragsmesszahl der förderfähigen Flächen des jeweiligen Betriebs als Grundlage zur Errechnung der Ausgleichszulage. Außerdem sei der Aufschlag in Höhe von 25 Euro pro Hektar auf die ersten zehn Hektare im Berggebiet weggefallen. „Ein Fehler, der in Brüssel gemacht wurde. Ein Fehler, den Brüssel korrigieren muss“, so Gotthardt.
 
„Für Betriebe, die lediglich kleinere Parzellen mit bis zu 20 Hektar bewirtschaften, war die bisherige Ausgleichszahlung eine fest einkalkulierte Größe“, betont Leopold Herz, agrarpolitischer Fraktionssprecher. „Dieses Geld spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherung des Betriebs.“ Gerade in der wirtschaftlich und sozial angespannten Situation, in der sich die kleinteilige Landwirtschaft derzeit befinde, sei Planungssicherheit überlebenswichtig. „Die familiengeführte, kleinstrukturierte Landwirtschaft mit ihren wenigen Großvieheinheiten und artenreichen Bergwiesen ist in Bayern landschaftsbildend und leistet seit Jahrhunderten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität“, ergänzt Streibl. Diese zu bewahren, sei deshalb oberstes Gebot.
 
In dem Brief fordern die FREIEN WÄHLER den EU-Kommissar auf, sich bei der Neuauflage der GAP und einer Novellierung der entsprechenden EU-Verordnung für eine zukunftsfähige und nachhaltige Förderung einzusetzen, die auch der alpinen Landwirtschaft zugutekommt
 
Hinweis: Den erwähnten Brief an EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski im Wortlaut finden Sie unten links.


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