Gesetzentwurf für Wahlfreiheit G9/G8

Piazolo: Wir brauchen jetzt ein zukunftsfähiges Gymnasium

München (lb). Bayern ist abgehängt – zumindest im aktuellen bundesweiten Schulvergleich. In einem Bildungstest haben Neuntklässler aus Ostdeutschland insgesamt besser abgeschnitten als ihre bayerischen Altersgenossen – ein beunruhigendes Ergebnis, wie Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, feststellt: „Die Ergebnisse bestätigen für uns ganz klar, dass das bayerische Gymnasium in seiner jetzigen Form Defizite aufweist.“ Die FREIEN WÄHLER erneuern in diesem Zusammenhang ihre Forderung nach einer Wahlfreiheit zwischen G9 und G8. „Unser Volksbegehren läuft gut, wir haben schon 19.000 Unterschriften. Zusätzlich erhöhen wir jetzt, da der Landtag seine Arbeit wieder aufnimmt, weiter den Druck auf die Staatsregierung“, kündigt Piazolo an.

Deshalb hat seine Fraktion einen Gesetzentwurf eingereicht, mit dem die Wahlfreiheit an bayerischen Gymnasien eingeführt wird. „Das G8 soll zwar weiterhin erhalten bleiben, die Schulen sollen aber die Möglichkeit bekommen, nach einer Entscheidung des jeweiligen Schulforums wieder zu einer neunjährigen Gymnasialzeit zu wechseln oder beides (G8 und G9) an einer Schule anbieten zu können“, erläutert Piazolo den Inhalt des Gesetzentwurfs, mit dem sich der Landtag in seiner nächsten Sitzung am 24. Oktober befassen wird. „Nach zehn Jahren G8, unzähligen Nachbesserungen und Reformen wird es Zeit, die Irrtümer einzugestehen: Das verkürzte Gymnasium belastet viele Schüler mit seinem übermäßigen Zeit- und Lerndruck enorm.“ Das neue G9 soll indes eine Weiterentwicklung und nicht eine Rückkehr zum früheren neunjährigen Gymnasium sein. „Es soll Mut zum Lernen machen. Es soll die Gelegenheit zu mehr individueller Förderung, besseren Wahlmöglichkeiten, nachhaltigem Lernen, aber auch mehr Raum für außerschulische Aktivitäten gegeben werden“, verdeutlicht Piazolo.