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18.03.2014

Handlungsbedarf bei Inklusion

Felbinger: Unabhängige Beratungsstellen fehlen nach wie vor, mehr Finanzmittel sind nötig

Nach wie vor ist die gemeinsame Betreuung und Beschulung von behinderten und nichtbehinderten Kindern in Bayern die Ausnahme. Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion sieht deshalb bei der Umsetzung der UN-Konvention zur Inklusion noch erheblichen Nachholbedarf. Wenn auch mit der Änderung des BayEUG im Jahre 2011 eine wichtige Weichenstellung durch die interfraktionelle Arbeitsgruppe des Landtags erreicht wurde, so sehen die FREIEN WÄHLER im Freistaat noch erheblichen Handlungsbedarf. „Seit Jahren fordern wir eine bessere Beratung der betroffenen Eltern und dafür unabhängige Beratungsstellen in jedem Regierungsbezirk –geschehen ist diesbezüglich jedoch nichts“, so Günther Felbinger, bildungspolitischer Sprecher der FREIEN WÄHLER. Für Felbinger ist dies ein grundlegender Faktor, warum Bayern – wie eine Bertelsmann-Studie heute darlegte – weiter sowohl in der inklusiven KiTa-Betreuung als auch in der Beschulung hinter dem Bundesdurchschnitt liegt. Nur eine unabhängige Stelle garantiere auch eine Beratung der Eltern zum Wohle ihres Kindes.

Nach wie vor fordern die FREIEN WÄHLER auch ein Nachjustieren beim Personal. „In einer Inklusionsklasse darf die Klassenobergrenze bei nicht mehr als 15 Schülern liegen, deshalb haben wir hier auch bei den zurückliegenden Haushalten jeweils Verbesserungen angemahnt“, so Felbinger. Inklusion gelinge in Bayern bisher nur deshalb, weil die Lehrkräfte ein überaus hohes Engagement an den Tag legten und Zusatzarbeit nicht scheuten. „Auch das ist ein Ansatzpunkt: Regelschul-Lehrkräfte benötigen wenigstens eine Anrechnungsstunde pro Woche, um den zweifelsohne vorhandenen Mehraufwand zumindest symbolisch ausgeglichen zu bekommen“, so Felbinger. Auch müsse die Öffnung der Förderschulen endlich für nichtbehinderte Schülerinnen und Schüler angegangen werden und nicht bloß ein Lippenbekenntnis bleiben. Die Inklusion könne nicht bei einer zweifelsohne starken Zunahme der Kooperationsklassen stehen bleiben. „Wir brauchen echte Inklusion an den Schulen, dazu die passenden Rahmenbedingungen – und dafür muss die Staatsregierung endlich weitere Finanzmittel bereitstellen!“


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