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07.10.2016

Hintergrund: Stromtrassen in Bayern

von Thorsten Glauber, stellvertretender Vorsitzender und energiepolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion.

Voraussichtlich im Frühjahr 2017 wird der Übertragungsnetzbetreiber Tennet die Anträge auf Bundesfachplanung für die beiden geplanten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ-Leitungen) SuedOstLink und SuedLink einreichen.

Bevor das Genehmigungsverfahren startet, hat Tennet Vorschläge für Erdkabelkorridore vorgestellt und die Bevölkerung dazu eingeladen, sich an der Planung zu beteiligen. Während der Beteiligungsphase bis zum 29. November 2016 gibt es die Möglichkeit, Hinweise zur Optimierung der Erdkabel-Korridore einzureichen.

Karten für potenziell vom SuedOstLink betroffene Landkreise finden Sie <link http: www.tennet.eu de unser-netz onshore-projekte-deutschland suedostlink trassen-verlauf>HIER.

Karten zum geplanten Verlauf des SuedLink finden Sie<link http: www.tennet.eu de unser-netz onshore-projekte-deutschland suedlink erdkabel-korridore karten>HIER.

Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion hat sich als einzige Landtagsfraktion von Anfang an gegen beide Stromtrassen eingesetzt.

Und dafür haben wir gute Gründe:

  • Die Trassen werden erst im Jahr 2025 fertig. Das letzte Kernkraftwerk in Bayern geht aber bereits Ende 2022 vom Netz. Sie kommen also zu spät.
  • Trassen sind ein sündhaft teures Milliardengrab. Durch die Erdverkabelung verteuern sich die Trassenprojekte noch einmal um das Dreifache, vermutlich sogar noch mehr
  • Es wird sich erst in Zukunft zeigen, wie stark die Böden durch Erdkabel erwärmt und damit ausgetrocknet werden und wie dann überhaupt Landwirtschaft auf diesen Abschnitten betrieben werden könnte. Die Erdkabel bringen für bayerische Bauern extreme Nachteile auch in der Auswahl der Bewirtschaftung.
  • Es ist unverantwortlich, unsere Stromversorgung von zwei solch großen Leitungen abhängig zu machen. Im Falle eines terroristischen Anschlags auf die Leitungen droht dann ein Blackout in Bayern.
  • Viel vernünftiger wäre eine dezentrale Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien in Bayern. Damit erspart man sich große Stromtrassen und die regionale Wertschöpfung bliebe in Bayern.
  • Die neuen Zubauziele der Staatsregierung bei den Erneuerbaren Energien liegen bei lächerlichen 0,4 Prozent pro Jahr. Die bayerische Vollbremsung bei der Energiewende durch die 10H-Regelung, aber auch die verkorksten EEG-Reformen (z.B. Einführung der Sonnensteuer) haben dazu geführt, dass Bayern immer mehr von Stromimporten abhängig sein wird.

Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion bleibt daher konsequent bei ihrer Forderung: Keine unnötigen Monstertrassen nach Bayern!


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