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Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter BauerProf. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer
10.11.2016

Interpellation der FREIEN WÄHLER: „Pflege in Bayern – häusliche, ambulante und stationäre Altenpflege“

Bauer: Pflegekräfte in Bayern brauchen bessere Rahmenbedingungen

München. „Es ist kurz vor zwölf – die Situation der Pflegenden in Bayern muss dringend verbessert werden“, erklärte <link http: fw-landtag.de mdls prof-univ-lima-dr-peter-bauer external-link-new-window external link in new>Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer heute im Plenum des Bayerischen Landtags. Diskutiert wurde die Interpellation der FREIEN WÄHLER zur Pflege in Bayern. „Die Antworten der Staatsregierungen auf diese Interpellation zeigen, dass die Maßnahmen der Vergangenheit nicht ausreichend waren. Wir haben daher fünf konkrete Forderungen an die Staatsregierung“, so Bauer.

1.    Einrichtung einer Pflegekammer

Die Pflege braucht eine echte Pflegekammer, damit die Rahmenbedingungen tatsächlich verbessert werden können. Das von der Staatsregierung geplante Konstrukt einer „Vereinigung der bayerischen Pflege“ am Gängelband der Staatsregierung lehnen die beruflich Pflegenden und die Pflegeverbänden ab. Die FREIEN WÄHLER unterstützen daher die Forderung der Verbände nach einer echten Pflegekammer, die ohne fachfremde Einflüsse selbstbestimmt und unabhängig die Interessen der Pflege vertreten kann.

2.    Angemessene Bezahlung & Personalbemessung

Wie soll der Pflegeberuf attraktiv für junge Menschen sein, wenn von vornherein klar ist, dass die Bezahlung für diese verantwortungsvolle und oft körperlich schwere Arbeit schlecht ist und sich die Arbeit zunehmend verdichtet? Die FREIEN WÄHLER fordern eine angemessene Bezahlung und eine gesetzliche Personalbemessung.

3.    Flächendeckende unabhängige Pflegeberatung

Wie aus den Antworten der Staatsregierung hervorgeht, besteht eine große Lücke bei der unabhängigen Pflegeberatung, denn bislang wird diese häufig von gesetzlichen oder privaten Pflegekassen oder vom MDK – dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen – angeboten. Wir brauchen also eine unabhängige Beratung in ganz Bayern.

4.    Fachkraftquote erfüllen

Die Fachkraftquote in Pflegeheimen ist gesetzlich vorgeschrieben: Bei mehr als vier pflegebedürftigen Bewohnern muss mindestens jede zweite Pflegekraft eine Fachkraft sein. Im Jahr 2014 wurde diese Quote laut Staatsregierung bei 166 stationären Einrichtungen nicht eingehalten – das darf nicht sein. Hier zeigt sich, dass das Berufsbild dringend attraktiver ausgestaltet werden muss, um mehr Menschen hierfür zu begeistern. 

5.    Bürokratieabbau

Die Pflegekräfte haben immer weniger Zeit für ihre Patienten – Gründe sind der enorme bürokratische Aufwand und die schlechten Rahmenbedingungen. Diese Probleme müssen unbedingt gelöst werden. Trotzdem führt die Staatsregierung aus, dass eine verbesserte Abstimmung der Prüfungen von Heimaufsicht und MDK nicht beabsichtigt ist. Die FREIEN WÄHLER setzen sich für diese Zusammenarbeit ein, damit der bürokratische Aufwand für die Pflegeheime möglichst gering und rechtssicher gehalten wird.

„Für uns ist klar, dass das Berufsbild der Pflege attraktiver gestaltet werden muss, damit sich mehr junge Menschen wieder dafür interessieren“, ist Bauer überzeugt. Denn: „Pflege geht uns alle an – früher oder später.“

 

Hinweis: Die Interpellation der FREIEN WÄHLER zur Pflege in Bayern finden Sie unten links.


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