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Susann EndersSusann Enders
11.10.2022

Investorengetragene medizinische Versorgungszentren: FREIE WÄHLER-Fraktion will Einfluss der Privatwirtschaft auf Gesundheitsleistungen begrenzen

Enders: Patientensicherheit vor Profit!

 

Susann Enders, gesundheitspolitische Fraktionssprecherin, zum Antrag „Einfluss von Finanzinvestoren auf die Gesundheitsversorgung beschränken – Schutz der unabhängigen, freien ärztlichen Entscheidung“ der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, der heute im Ausschuss für Gesundheit und Pflege beschlossen wurde:

Gesundheitsleistungen sind integraler Bestandteil der Daseinsvorsorge. Deshalb beobachten wir die Privatisierung medizinischer und therapeutischer Angebote und die wachsende Marktdominanz einzelner Arztpraxis- und Krankenhausketten mit Sorge. Allein in den vergangenen Jahren stieg die Zahl der investorengetragenen medizinischen Versorgungszentren (MVZ) kontinuierlich an. Bereits 2020 gab es im Freistaat über 600 MVZ, ein Plus von über 50 Versorgungszentren im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere Facharztpraxen, allen voran Augenärzte, werden von investorengeführten Ketten aufgekauft. Eine der Folgen ist die Verdichtung der medizinischen Versorgung innerhalb der Metropolregionen, wo die meisten Patientinnen und Patienten leben; ländliche Regionen haben das Nachsehen.

Als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion wollen wir der Kommerzialisierung im Gesundheitswesen entgegentreten und die Unabhängigkeit ärztlicher Entscheidungen gegenüber wirtschaftlichen Interessen stärken. Mittels Antrag fordern wir deshalb im Bundesrat, die Integrität medizinischer Entscheidungen sicherzustellen und vor privatwirtschaftlicher Beeinflussung zu schützen, die Bildung monopolartiger Strukturen zu begrenzen und eine flächendeckende und umfassende Gesundheitsversorgung – auch auf dem Land – nachhaltig zu gewährleisten.

Nicht höhere Gewinne müssen das Ziel unseres Gesundheitssystems sein, sondern die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten. Andernfalls steht zu befürchten, dass Patientinnen und Patienten Behandlungen oder sogar Operationen empfohlen werden, die aus medizinischer Sicht nicht erforderlich sind. Zudem darf die freie Arztwahl nicht gefährdet werden. Für uns als Landtagsfraktion gilt deshalb das klare Kredo: Patientensicherheit kommt vor Profit!“

Hinweis: Den erwähnten Antrag finden Sie HIER.


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