Klausur in Bad Griesbach: FREIE WÄHLER-Fraktion will Mittelschulen weiter stärken
Stolz: Erfolgsweg des Zukunftspakts „Macherschule Mittelschule“ fortschreiben
Bad Griesbach. Mittelschulen sind tragende Säulen der bayerischen Schullandschaft: Sie fördern Schülerinnen und Schüler individuell und führen sie zu unterschiedlichen begabungsgerechten Abschlüssen. Im Rahmen ihrer Herbstklausur in Bad Griesbach hat die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion deshalb darüber diskutiert, wie sie weiter gestärkt werden können, und im Anschluss eine Resolution zum Thema verabschiedet. Kultusministerin Anna Stolz betont hierzu: „Unsere Mittelschulen sind echte Macherschulen und bereiten unsere Schülerinnen und Schüler in ganz besonderer Weise auf ihre Zukunft und das Berufsleben vor. Sie sind auch unsere Talentschmiede vor allem fürs Handwerk, die Industrie, Gastronomie und Pflege und gleichzeitig Sprungbrett für unzählige weitere Bildungs- und Karrierewege. Dass uns der Übergang von Schule in Beruf in Bayern besonders gut gelingt, haben uns erst in den letzten Tagen zwei Bildungsvergleichsstudien bestätigt. Das liegt insbesondere an dem ausdifferenzierten Schulsystem in Bayern und an der hervorragenden Arbeit an unseren Mittelschulen. Wir werden die Erfolgsgeschichte der Mittelschulen fortschreiben und daher ein Maßnahmenpaket erarbeiten, mit dem wir diese großartige Schulart fit für die Zukunft machen.“
Zur Stärkung der Mittelschulen hat die FREIE WÄHLER-Fraktion bereits im Jahr 2021 im Zuge des Zukunftspakts „Macherschule Mittelschule“ den Schulversuch JAMI – jahrgangsübergreifendes Lernen an Mittelschulen –angeregt. Dazu Stolz: „Der Schulversuch ist ein echtes Erfolgsmodell, denn er ermöglicht den Schulen mehr Eigenverantwortung und noch flexibleres Lernen und Lehren. Dieser Ansatz ist genau richtig und wird in den nächsten Jahren gerade mit Blick auf die zunehmende Heterogenität der Schülerinnen und Schüler mit von entscheidender Bedeutung sein.“
Helmut Klemm, Rektor der Eichendorffschule Erlangen, ergänzt: „Die Zeit ist reif. Wir brauchen deutlich mehr Eigenverantwortung für Mittelschulen. Das Startchancen-Programm kann diese notwendige Transformation beschleunigen und gestalten.“
Rolf Schleich, Rektor der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Mittelschule Weilheim, staunt mitunter, wie negativ das System Schule in der Öffentlichkeit besprochen werde. „Ich höre und lese von maroden Gebäuden, frustrierten Lehrkräften, nicht funktionalen digitalen Strukturen und ängstlichen Schulleitungen. Ich erlebe Schule ganz anders: Schülerinnen und Schüler, die lachen, Lehrkräfte, die eine echte Beziehung zu ganz vielen Kindern haben, Jugendliche, die qualifiziert in die Ausbildung begleitet werden.“
Thomas Unger, Bereichsleiter Schulen bei der Regierung der Oberpfalz, ist sich sicher: „Unsere Mittelschulen vermitteln nicht nur Wissen, sondern bieten eine ideale Mischung aus Allgemeinbildung, Berufsorientierung und Persönlichkeitsentwicklung. Ich freue mich sehr darauf, im Dialog mit Kultusministerium, Schulen und Schulaufsicht diese tolle Schulart auf ein neues Level zu heben.“
Ziel des bildungspolitischen Sprechers Dr. Martin Brunnhuber ist es, die Qualität des Lehrens und Lernens weiter zu stärken – insbesondere im Bereich der Basiskompetenzen. „Die Heterogenität der Schülerschaft ist an Mittelschulen besonders ausgeprägt: Vorkenntnisse, Leistungsfähigkeit und Potenziale unterscheiden sich deutlich. Deshalb müssen sie im jeweiligen Lehr- und Lernkonzept berücksichtigt werden. Zur noch besseren Unterstützung der Lehrkräfte wollen wir die Instrumente der diagnose- und evidenzbasierten Unterrichtsentwicklung daher ausbauen. Die genannten Maßnahmen sollen vom Bayerischen Kultusministerium im engen Schulterschluss mit der Schulfamilie konkretisiert und umgesetzt werden“, so Brunnhuber.
Hinweis: Die erwähnte Resolution „Zukunftspakt Macherschule Mittelschule 2.0 – Bayerische Mittelschulen für die Zukunft stärken“ finden Sie im HIER.