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13.01.2021

Klausurtagung in München: FREIE WÄHLER-Fraktion veranstaltet zweiten runden Tisch „Gesellschaft in der Corona-Krise“

Streibl: Möglichst viele Menschen von Sinnhaftigkeit einer Impfung überzeugen

München. Zum Auftakt ihrer Winterklausur in München hat die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion ihren zweitenrunden Tisch „Gesellschaft in der Corona-Krise“veranstaltet. Neben den Abgeordneten um Fraktionschef Florian Streibl nahmen im Rahmen einer Video-Schaltkonferenz auch die externen Experten Dr. Andreas Kalina, Akademie für Politische Bildung Tutzing, Prof. Dr. med. Oliver T. Keppler, Vorstand des Max von Pettenkofer-Instituts und Lehrstuhlinhaber für Virologie an der LMU München, Dr.Viola Priesemann, Leiterin der Forschungsgruppe „Theorie neuronaler Systeme“ am Max-Planck-Institut Göttingen, und Theo Zellner, Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes, an der Onlineveranstaltung teil. Gemeinsam diskutierten sie, wie die Gesellschaft bestmöglich durch die Krise navigiert und das öffentliche Leben rasch wieder hochgefahren werden kann.

„Die Corona-Pandemie wird das gesellschaftliche Leben im Freistaat noch lange bestimmen“, betonte Streibl zu Beginn des Austauschs. Denn trotz Lockdown und Impfkampagne sinke die Zahl der Corona-Neuinfektionen nur langsam. „Deshalb war es richtig, die Maßnahmen der Staatsregierung zum Gesundheitsschutz zu verlängern und zusätzliche Einschränkungen in den bayerischen Corona-Hotspots anzuordnen“, so Streibl. Neben dem Gesundheitsschutz müssten aber auch die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die Bevölkerung verstärkt in den Blick genommen werden. „Nicht nur die Wirtschaft ist durch die Pandemie unter erheblichen Druck geraten. Gerade auch der Alltag von Familien, Kindern und Menschen in prekären Lebenslagen ist durch Corona auf den Kopf gestellt worden.“ Es sei nun vordringlichste Aufgabe der Politik, auf diese pandemiebedingten gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren und Schlussfolgerungen für die Zukunft abzuleiten.

Dazu betonte Kalina: „Je länger der Krisenzustand anhält, desto stärker werden die Nebenwirkungen der ‚Coronakratie‘.“ Die Folge: Sozioökonomische Ungleichheiten verhärteten sich und die Menschen würden ob der Beschränkungen zunehmend mürbe. „In Verbindung mit den eingeschränkten Freiheitsrechten entsteht dadurch eine delikate Situation.“ Wichtig sei deshalb, in den kommenden Monaten „beharrliche Überzeugungsarbeit für die getroffenen und zu treffenden Maßnahmen“ zu leisten. Zudem schlug Kalina vor, die Dauer des Lockdowns nicht mehr von konkreten Terminen, sondern von Inzidenzen abhängig zu machen. „Würde am Horizont statt eines immer wieder aufzuschiebenden Datums ein konkretes Ziel stehen, ließen sich Menschen leichter auf die Maßnahmen verpflichten“, ist Kalina überzeugt.

Keppler regte an, die effektiven AHA+L-Regeln mit einer Medienkampagne in alle Bevölkerungsgruppen hinein zu kommunizieren. „Außerdem muss der Schutz von Hochrisikogruppen effektiver werden, um den tödlichen Schrecken der Pandemie zu mindern“, so der Mediziner. Dazu gehörten ein rasches und niedrigschwelliges Impfangebot, die Bereitstellung zertifizierter FFP2-Masken und ein unkomplizierter Zugang zu sicheren PCR-Tests. Wichtig sei überdies, die Impfbereitschaft durch kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung und Information zu steigern. „Eine Herdenimmunität durch Impfung ist ein komplexes Unterfangen, für das wir einen langen Atem brauchen“, mahnte Keppler.

Das Ziel für die nächsten Wochen müsse daher sein, möglichst viele Menschen im Freistaat von der Sinnhaftigkeit einer Impfung zu überzeugen, betonte Streibl. Sie sei neben dem Befolgen der Hygiene- und Abstandsregeln das wichtigste Instrument, um das gesellschaftliche Leben möglichst rasch wieder zu öffnen und damit zur Normalität zurückkehren zu können. Kurzfristig gelte es zudem, die Wucht der zweiten Welle abzufedern und die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen dauerhaft unter 50 zu drücken, damit das Gesundheitssystem dem enormen Druck standhalte. „Wir wollen deshalb unseren intensiven Austausch mit der Bevölkerung fortsetzen. Denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, werden wir uns aus den Klauen des Virus befreien“, so Streibl abschließend.


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