Klausurtagung in München: FREIE WÄHLER-Fraktion will zusätzliche Bewegungsangebote an Bayerns Schulen bringen

München. „Eine Lehre aus Corona ist die herausragende Bedeutung psychischer und physischer Gesundheit für die gesamte Schulfamilie – von den Schülerinnen und Schülern bis hin zur Lehrkraft und Schulleitung“, sagt Tobias Gotthardt, bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion und stellvertretender Bildungsausschussvorsitzender. „Es gilt auch, schwerwiegende Folgen der Pandemie aufzufangen sowie bestehende Maßnahmen der Gesundheitsprävention neu darauf auszurichten.“ Im Schulterschluss mit Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo und Kultusstaatssekretärin Anna Stolz setzt Gotthardt das umfassende Thema deshalb auf die Agenda der Frühjahrsklausur in München. Das dort geschnürte „RundumGsundPaket“ fasst im „Bewegungspakt Schule“ und der „Offensive Schulberatung“ zwei wichtige Felder der Gesundheitsarbeit an Bayerns Schulen zusammen. „Die diesjährige Klausur gibt Impulse für einen unserer bedeutendsten Arbeitsschwerpunkte 2022“, so Gotthardt weiter.

Ein Fokus liege dabei auf mehr Bewegung: Sportliche Betätigung hat eine zentrale Bedeutung für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Dies belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Die FREIEN WÄHLER im Landtag haben sich daher für einen weiteren Ausbau der Bewegungsangebote an Bayerns Schulen ausgesprochen. Dazu Johann Häusler, Abgeordneter der Fraktion und Mitglied im Bildungsausschuss: „Unser Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern Freude an Bewegung zu vermitteln. Denn gerade Sport hat eine äußerst positive Wirkung auf die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit sowie die Lebenszufriedenheit junger Menschen.“

Stolz verweist darauf, dass sportlichen Angeboten gerade zu Beginn der Schulzeit besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. „Deshalb wollen wir die dritte Sportstunde für Erstklässler an ausgewählten Grundschulen einführen. Ziel ist es, dieses Angebot bis zum Schuljahr 2025/2026 flächendeckend auf ganz Bayern auszuweiten. Auch die von uns eingeführte Initiative ‚Voll in Form II‘ ist ein großer Erfolg. Daher wollen wir diese nun im Ganztag einführen“, betont die Kultusstaatssekretärin.

DazuKlausurgast Prof. Dr. Stefan Voll, Leiter des Universitätssportzentrums und des Transferzentrums für Angewandte Sportwissenschaften an der Universität Bamberg: „Die angesichts der Corona-Pandemie fehlenden Sportgelegenheiten haben bei Kindern und Jugendlichen zur Verminderung des psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens geführt. Das Programm ‚Voll in Form II‘ kann diesem Trend partiell entgegenwirken. Denn Bewegung motiviert und begünstigt Lernprozesse durch die Förderung exekutiver kognitiver Funktionen.“

In Kombination mit dem Projektangebot der von den FREIEN WÄHLERN im Bayerischen Landtag initiierten Alltagskompetenz an Schulen solle auch der Bereich der gesunden Ernährung noch stärker in den Fokus rücken.

Zweiter Schwerpunkt: die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. „Hinter uns liegen zwei absolute Ausnahmejahre, die nahezu jeden in der Schulfamilie bis zur Belastungsgrenze gefordert haben“, sagt Gotthardt. Zur weiteren Unterstützung der mentalen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern sollen mithilfe der „Offensive Schulberatung“ verschiedene Projekte zur Vorbeugung psychischer Belastungen initiiert sowie weitere im Dialog der Fraktion mit den Verbänden diskutiert werden. Dazu Piazolo: „Im Rahmen des Programms ‚Gemeinsam.Brücken.Bauen‘wurde vor dem Hintergrund der besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemieein zweistelliger Millionenbetrag in zusätzliche, auch soziale Beratung investiert."

Weiter optimieren will die FREIE WÄHLER-Fraktion zudem die Hilfsangebote zur Lehrergesundheit: „Ideen dazu werden wir mit den Berufsverbänden intensiv diskutieren und entwickeln“, so Gotthardt. Basierend auf überzeugenden wissenschaftlichen Daten solle zudem der Bereich der tiergestützten Pädagogik weiter erschlossen werden. Für Schulhunde beispielsweise regen die FREIEN WÄHLER im Landtag einheitliche Standards in der Ausbildung sowie ein Erfahrungsnetzwerk der betreuenden Lehrkräfte an. Die Vielzahl der Beratungsangebote an Bayerns Schulen müsse darüber hinaus durch niederschwellige „Türöffner“-Angebote neue Zugänge öffnen.

Für Klausurreferent Prof. Dr. Gunther Moll, Chefarzt der Kinderpsychiatrie in Erlangen, müsse sich jedes Kind in größtmöglichem Umfang zu einer vollen und harmonischen Persönlichkeit entwickeln sowie ein Höchstmaß an Gesundheit ausbilden können. „Diese völkerrechtlich verbindliche Zielsetzung muss auch im Lern- und Lebensraum Schule gewährleistet sein. Dazu brauchen wir nicht nur gute Schulen, sondern die besten, die wir mit wenigen, aber entscheidenden Veränderungen erreichen können“, so Moll. Bildung müsse mehr nach Gesundheit und Prosozialität ausgerichtet werden. Vor allem aber benötige man den Mut, neue Wege zu beschreiten.

Hinweis: Die dazugehörigen Resolutionen finden Sie HIER und HIER.