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Eva GottsteinEva Gottstein
03.02.2011

Kultusministeriumsbericht Lehrer-Stellen

Gottstein: „Wir brauchen Lehrer in den Schulen – nicht auf dem Papier“

Undurchsichtig, widersprüchlich, unglaubwürdig: Der Lehrstellenplan des bayerischen Kultusministeriums verunsichert Eltern, Schüler und Lehrer. Mehr Lehrer und mehr individuelle Förderung hatte Kultusminister Ludwig Spaenle versprochen, stattdessen sind massive Stelleneinsparungen geplant. Statt Transparenz im Stellenplan zu schaffen, arbeitet das Ministerium mit Rechentricks. München (ls). „Künftig wegfallend“, so lautet der häufigste Vermerk für Lehrer-Planstellen im Doppelhaushalt 2011/12. 2500 Volksschullehrer-Stellen haben diesen Vermerk, 1500 fallen an Gymnasien weg, anstatt einen Vertretungslehrer-Pool zu bilden. Zusätzlich sollen mehrere hundert Stellen einfach nicht neubesetzt werden, wenn Lehrer zum Beispiel in Pension gehen. Dabei wurde im Koalitionsvertrag verbindlich festgelegt, dass es auch bei rückläufigen Schülerzahlen keinen Lehrer-Abbau geben würde. Stattdessen legt sich das Ministerium die Zahlen einfach zurecht. Eva Gottstein, bildungspolitische Sprecherin der Freie Wähler Landtagsfraktion, zur Vernebelungstaktik auf dem Papier:

„Wir brauchen Lehrer in den Schulen, nicht auf dem Papier! Das Ministerium hat offenbar selbst den Überblick verloren, sonst würde der Kultusminister die Situation nicht schönreden. Spaenle sollte selbst in die Schulen gehen, ein Blick in die Klassenzimmer würde ihm die Augen über die tatsächliche Situation gleich öffnen.“

Die demographische Rendite bleibt nach den Plänen des Ministeriums künftig nicht in den jeweiligen Schularten, sondern wird auf die Hochschulen umgeschichtet, um dem Ansturm des doppelten Abiturjahrgangs zu begegnen. Gottstein weiter: „Wir brauchen in Bayern nach wie vor dringend mehr Lehrer und kleinere Klassen, um das Bildungsniveau zu halten. In den Schulen fällt ohnehin schon viel zu viel Unterricht aus – durch den vorgelegten Haushaltsplan des Kultusministeriums wird die Situation weiter verschärft  –  von der zugesagten Qualitätsverbesserung im Bildungsbereich keine Spur.“


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