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04.08.2011

Landkindergärten völlig unterfinanziert

FREIE WÄHLER zu: Unterfinanzierung der Landkindergärten in Bayern

Schon vor zwei Jahren gab es Verbesserungsvorschläge des bayerischen Sozialministeriums, um die Unterfinanzierung der Landkindergärten zu verbessern. Bis heute ist aber rein gar nichts geschehen: Die Staatsregierung ignoriert das Problem einfach. München (ls). Völlig inakzeptabel findet das Claudia Jung, familienpolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion: „Die Finanzierung der Landkindergärten muss endlich weiterentwickelt werden. Schon 2009 hat das Sozialministerium konkrete Lösungsvorschläge gemacht, die zumindest eine Besserung ermöglichen würden. Warum werden diese nicht endlich umgesetzt?" Kindergärten dürfen nicht mehr reine Betreuungseinrichtungen sein. Sie haben den Auftrag, schon den Jüngsten Bildung nahezubringen. Frühkindliche Bildung ist entscheidend, damit die Kinder – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – die gleichen Chancen in der Schule und später im Berufsleben haben. Das setzt aber voraus, dass es auch überall genug Kindertageseinrichtungen gibt, auch im ländlichen Raum. Kindergärten werden aber pro Kind bezuschusst und auf dem Land besuchen die Kinder die Einrichtungen oft nur halbtags. Deshalb fallen in Städten die Zuschüsse auch wesentlich höher aus, weil in den städtischen Kindergärten meist Vollzeitplätze gebucht werden. Und daher ist auch die Finanzierung der Landkindergärten deutlich niedriger als in den Städten. Jung weiter: „Wenn die maximalen Gruppengrößen nicht ausgeschöpft werden können, haben die Landkindergärten große Schwierigkeiten mit der Finanzierung: Es wird weniger Personal eingestellt und dann fehlt es an der Zeit für die pädagogische Betreuung. Individuelle Förderung ist kaum mehr möglich." Das Sozialministerium hat in einem Bericht die Möglichkeit aufgezeigt, die Förderungsmodalitäten dahingehend zu ändern, dass die häufig geringen Buchungszeiten von unter dreijährigen Kindern nicht berücksichtigt werden und die fiktive Hochrechnung für Landkindergärten nicht auf nur 22 Kinder erfolgt, sondern auf 25 Kinder. Jung abschließend: „Auf die Umsetzung dieses Berichts warten wir bis heute vergeblich. Ist uns die Zukunft unserer Kinder so wenig wert?" Die FREIEN WÄHLER fordern bereits seit längerem ein kostenfreies Kindergartenjahr und die Zuständigkeitsverlagerung der frühkindlichen Bildungseinrichtungen vom Sozialministerium zum Kultusministerium.


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