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Hubert AiwangerHubert Aiwanger
05.08.2011

Lehrermangel an bayerischen Gymnasien

Aiwanger: Lehrersparmodelle sind ein politischer Skandal

München (ls). Als „politischen Skandal ersten Ranges" bezeichnet der Vorsitzende der FREIEN WÄHLER, Hubert Aiwanger, die Praxis der bayerischen Staatsregierung, die Lehrerversorgung an bayerischen Gymnasien zunehmend zu reduzieren. Aktueller „Stein des Anstoßes" und Ursache zahlreicher Beschwerden von Schulleitern ist, dass angehende Lehrer (Referendare), deren Ausbildung noch nicht abgeschlossen ist, in immer größerem Ausmaß für den ganz regulären Unterricht eingeplant werden. Gleichzeitig stehen fertig ausgebildete Lehrer auf der Straße und werden nicht übernommen. Das Rechenmodell der Staatsregierung  ist dabei, dass Referendare weniger kosten, da deren Referendarsgehälter sowieso bezahlt werden müssen. Dadurch werden pro Seminarschule rund drei bis vier reguläre Lehrerstellen eingespart. „Dieser Missbrauch der Referendare führt aber dazu, dass darunter deren eigene Ausbildung und Betreuung durch den Seminarleiter leidet, da der Seminarleiter sich um seine Referendare nicht mehr kümmern kann. Auch die Unterrichtsqualität der Schüler leidet unter dieser Praxis, weil die Schülerinnen und Schüler einen ständigen Lehrerwechsel verkraften müssen und keine Kontinuität in den Unterricht kommt", sagte Aiwanger. Weiterer Kritikpunkt der FREIEN WÄHLER ist, dass die Schulen kaum Finanzmittel für Aushilfsverträge bekommen, so dass zum Beispiel keine Vertretungen bei Schwangerschaft oder längeren Erkrankungen von Lehrkräften organisiert werden können. Aiwanger weiter: „Es ist einfach unglaublich, dass die Staatsregierung das einstige Flaggschiff Gymnasium systematisch ruiniert. Erst die unüberlegte Einführung des G8, die bis heute noch nicht überwunden ist, und jetzt wird auch noch die Schiffsbesatzung von Bord gejagt. Dies kann nur in der Katastrophe enden. Bleibt nur zu hoffen, dass vorher diese Staatsregierung abgewählt wird." Die FREIEN WÄHLER hatten bereits am 17.3.2011 einen Antrag an die Staatsregierung eingereicht, der eine Reduzierung des Einsatzes von Referendaren im „eigenverantwortlichen Unterricht“ zum Ziel hatte. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt.  


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