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Gabi SchmidtGabi Schmidt
12.12.2017

Mehr Betreuungsangebote wirksamstes Mittel gegen Kinderarmut

Schmidt: Stark armutsgefährdete Haushalte besser unterstützen

München. Arm bleibt arm: Für rund 140.000 Kinder und Jugendliche in Bayern – etwa sieben Prozent – ist das bittere Lebensrealität. Hinzu kommen etwa zwölf Prozent, die als armutsgefährdet gelten. „Das ist ein Skandal – besonders für ein reiches Land wie Bayern“, kritisiert die sozialpolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, Gabi Schmidt. Die Staatsregierung habe es jahrelang versäumt, Kinderarmut und ihre Ursachen wirksam zu bekämpfen und so ein System geschaffen, das sich immer wieder reproduziere.

Diese Kinder sind von klein auf in ihrer sozialen Teilhabe eingeschränkt“, so Schmidt. Häufig würden sie wegen ihrer Kleidung gehänselt oder müssten beim Mittagessen in der Schule anderen Kindern beim Essen zugucken, weil ihre Eltern die Eigenbeteiligung nicht aufbringen könnten. „Das ist das Gegenteil von Chancengleichheit:Kinder aus armen Familien haben größte Chancen, wieder selbst arme Familien zu gründen.“

Es sei höchste Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, die insbesondere den stark armutsgefährdeten Haushalten zugutekommen, fordert Schmidt. „Bei Alleinerziehenden liegt die Armutsgefährdungsquote bei fast 40 Prozent.“ Auch Familien mit drei oder mehr Kindern seien überdurchschnittlich häufig in dieser prekären Gruppe vertreten. „Der Schlüssel liegt in der Betreuung der Kinder“, betont Schmidt. Art und Umfang der Kinderbetreuung wirkten sich maßgeblich auf die Möglichkeiten der Erwerbstätigkeit der Eltern und damit wiederum auf die finanzielle Situation der Kinder aus.

„Diesen Teufelskreis können wir nur durchbrechen, wenn wir die Betreuungsangebote stark ausbauen“, erklärt Schmidt. Konkret fordern die FREIEN WÄHLER die Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich, den konsequenten Ausbau flexibler Ganztagsangebote an weiterführenden Schulen sowie den Ausbau von Betreuungsangeboten in Rand- und Ferienzeiten. Für Kitas fordern die FREIEN WÄHLER die Einführung einer staatlichen Sockelfinanzierung. Zudem muss der Freistaat endlich weg vom Ehegatten- hin zum Familiensplitting. „Sonst bleibt die Chancengleichheit ein Mythos“, mahnt Schmidt.


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