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29.12.2011

Mittel für zusätzliche Lehrerstellen freigeben

Planlosigkeit und Chaos bei Personalplanung des Kultusministeriums: Hunderte Lehrerstellen an bayerischen Volksschulen unbesetzt

Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion fordert die Staatsregierung auf, sofort die ohnehin für das neue Schuljahr vorgesehenen zusätzlichen Lehrerstellen freizugeben. Der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Günther Felbinger, befürchtet, dass zum Schuljahreshalbjahr an bayerischen Volksschulen einige hundert Lehrerstellen unbesetzt bleiben werden. Händeringend suchen die Schulämter nach Kräften zur Aufstockung der mobilen Lehrerreserve und als Ersatz für Ruhestandsversetzungen. „Die Not scheint so groß zu sein, dass über Aushängen an den Universitäten Lehramtsabsolventen mit bestandenem 1. Staatsexamen und selbst Lehramtsstudenten höherer Semester bis zum Schuljahresende zur Deckung des Vertretungsbedarfs gesucht werden“, so Felbinger. „Dieser Lehrermangel ist hausgemacht und Ausdruck der Hilf- und Planlosigkeit der Staatsregierung bei der Personalpolitik.“ Noch vor wenigen Monaten habe das Kultusministerium die fertigausgebildeten Lehrkräfte in die Arbeitslosigkeit geschickt, obwohl zum damaligen Zeitpunkt bereits erkennbar war, das zum Halbjahr nicht nur einige hundert Lehrkräfte in den Ruhestand gehen, sondern auch die mobile Reserve aufgestockt werden müsste. Nunmehr steht die Staatsregierung vor dem Dilemma, dass sich die früheren Bewerber Alternativen gesucht haben und somit nicht mehr zur Verfügung stehen. Für Günther Felbinger ist es mehr als grotesk, wenn nun Studierende als Aushilfslehrer einspringen sollen. Endgültig zur Farce werde die Personalsuche der Staatsregierung dadurch, dass das Kultusministerium den Aushilfslehrern nur bis zum Sommer befristete Verträge anbiete. Diese Mangelwirtschaft scheint Methode zu haben, kritisiert Felbinger. Auf diese Weise wolle die Staatsregierung Ausgaben für Lehrpersonal einsparen. Leidtragende aber seien Kinder, Eltern und der Bildungsstandort Bayern. „Jeder Schüler hat ein Recht, qualifiziert unterrichtet zu werden. Deshalb muss schnell gehandelt werden.“ Außerdem sei dies ein unwürdiges Umgehen mit hoch motivierten jungen Lehrern.


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