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Hubert AiwangerHubert Aiwanger
25.03.2014

Mittelständische Sägeindustrie erhalten

FREIE WÄHLER: Staatsregierung ignoriert Sägewerkssterben im Freistaat

München. Der Fraktionsvorsitzende der FREIEN WÄHLER im Bayerischen Landtag, Hubert Aiwanger, hat sich in einer Anfrage an die Staatsregierung nach der Entwicklung der Zahl Bayerischer Sägewerke in den vergangenen acht Jahren erkundigt. Hintergrund ist der im Jahr 2005 abgeschlossene Vertrag zwischen den Bayerischen Staatsforsten und der damaligen Firma Klausner, wodurch eine massive Wettbewerbsverzerrung zu Ungunsten kleinerer Sägewerke entstand. Mit der Antwort zeigt sich Aiwanger unzufrieden: „Die Staatsregierung verschweigt die tatsächlichen Zahlen: Das für die Beantwortung meiner Anfrage zuständige Landwirtschaftsministerium sagt, es habe gar keine Zahlen zu Betrieben mit weniger als 20 Mitarbeitern. Genau diese Zahlen sind aber die wichtigsten. Also bleibt festzuhalten: Entweder wissen Minister Brunner und die Staatsregierung nicht, wie weit das Sägewerkssterben schon fortgeschritten ist, oder sie wollen es nicht öffentlich machen. Beides wäre ein Skandal.“

Auch die vom Ministerium veröffentlichten Zahlen spiegelten den Trend wider, so Aiwanger: Bei Sägewerken, Hobel- und Holzimprägnierbetrieben, die gemeinsam aufgeführt werden, sei die Zahl der Betriebe seit dem Jahr 2005 um 32 Prozent zurückgegangen; das Holz werde an den Abnehmer Ilim Timber, einen Global Player, pro Festmeter um 25 Euro zu günstig verkauft. Die Zeche dafür, jährlich über 20 Millionen Euro, zahle der Steuerzahler. Aiwanger: „Diese Zahlen sind schon alarmierend genug. Richtig traurig ist jedoch, dass das Ministerium die Frage ignoriert, wie eine breit aufgestellte bayerische Sägeindustrie erhalten werden kann: Kein Wort zu den Zukunftsplänen nach Auslaufen der Verträge. Man hat sich keinerlei Gedanken gemacht – stattdessen gibt das Ministerium zur Antwort, dass es keine marktbeherrschende Position gebe und die Staatsregierung daher keine Maßnahmen ergreifen müsse. Die Realität sieht aber anders aus: Der Vertrag gefährdet seit seinem Abschluss 2005 kleinere und mittelständische Sägewerke, er ist schlecht ausgehandelt – zu Ungunsten der Bayerischen Staatsforsten. Der Vertrag schafft ein Marktungleichgewicht, da anderen Sägewerksbetrieben im Freistaat dadurch keine ausreichenden Holzmengen mehr zur Verarbeitung bleiben.“

Aiwanger abschließend: „Ich kann der Staatsregierung nur zurufen: Wacht endlich auf und sorgt für ein Gleichgewicht, sonst werden auch die letzten kleinen Sägewerke in Bayern noch sterben.“ Die FREIEN WÄHLER fordern die Wiederherstellung und den Erhalt einer breit aufgestellten bayerischen Sägewerksstruktur. Die Staatsregierung müsse gezielte Maßnahmen durchführen – wie etwa eine Erhöhung des Einschlags im Staatswald, um auch den Holzbedarf der kleinen Sägewerke zu bedienen, eine stärkere Holzmobilisierung im Privatwald oder eine Erleichterung der steuerbegünstigten Reinvestition von Holzerlösen privater Waldbesitzer.


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