Moorschutzstrategie: FREIE WÄHLER-Fraktion will Fokus auf alternative Nutzungen legen
Zierer: Bauern beim Moorschutz mit ins Boot holen
Benno Zierer, umweltpolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, zur Expertenanhörung zur Moorschutzstrategie der Staatsregierung im heutigen Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz:
„55.000 Hektar Moore will Bayern bis 2040 klimafreundlich entwickeln. Dafür gibt es drei Möglichkeiten. Erstens: Eine vollständige Renaturierung zu einer ‚nassen Wildnis‘. Zweitens: Eine Wiedervernässung mit extensiver Nutzung, zum Beispiel Beweidung. Oder drittens: Moorschonend genutzte Ackerflächen mit einem möglichst naturnahen Wasserstand.
Der flächenmäßig größte Teil der Moore wird landwirtschaftlich genutzt. Deshalb soll ein Fokus auf alternativen Nutzungen durch sogenannte Paludikulturen liegen – das sind Pflanzen, die an die nassen Standortbedingungen optimal angepasst sind. Diese müssen zentraler Bestandteil der bayerischen Moorschutz-Strategie werden. Bayern kann dabei ein echter Vorreiter sein. Im Rahmen des MOORuse-Projektes wird intensiv an Nutzungs- und Absatzmöglichkeiten für alternative Kulturen wie Großseggen oder Rohrglanzgras geforscht.
Nur wenn attraktive Nutzungsalternativen zur Verfügung stehen und der Umstieg durch eine langfristige Förderung unterstützt wird, können wir die Bauern beim Moorschutz mit ins Boot holen. Im Rahmen der Anhörung haben Experten bestätigt, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Moorschutzmaßnahmen zur CO2-Vermeidung sehr gut ist. Steuermittel werden im Vergleich zu anderen Klimaschutzaktivitäten effizient eingesetzt – auch für den Ankauf von Flächen durch die öffentliche Hand. Das entkräftet im Übrigen auch die Kritik des Obersten Rechnungshofes an der angeblichen Ineffizienz staatlicher Maßnahmen.“