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Prof. Dr. Michael PiazoloProf. Dr. Michael Piazolo
28.11.2017

Morgen im Plenum: FREIE WÄHLER wollen Jugendschutz bei Computerspielen ausweiten

„Jugendschutz bei Computerspielen ausweiten“– So lautet der erste Dringlichkeitsantrag, den die FREIEN WÄHLER morgen ins Plenum des Bayerischen Landtags einbringen.

Hintergrund:
In der Computerspiele-Industrie verstärkt sich aktuell ein Trend, bei dem spielwesentliche Inhalte über sogenannte Beuteboxen zum Kauf angeboten werden. Wer als Computerspieler diese meist per Mikrotransaktionen abgewickelten Zusatzkäufe nicht mitmacht, kommt im weiteren Verlauf eines solchen Spiels schnell nicht mehr weiter oder bleibt im Spielerfolg deutlich hinter Mitspielern zurück, die bereit sind, zusätzliches Geld zu investieren. Besonders kritisch ist dabei zu sehen, wenn gezielt glücksspielähnliche Funktionen und psychologische Tricks eingesetzt werden, um die Kassen der Hersteller über den Verkauf des Spieles hinaus möglichst lange zusätzlich zu füllen. Derartige Zusatzinhalte können sich schnell weit über den eigentlichen Kaufpreis summieren, der mittlerweile für Toptitel deutlich jenseits der 50-Euro-Marke liegt.

Dazu der medienpolitische Fraktionssprecher Prof. Dr. Michael Piazolo: „Für uns FREIE WÄHLER gehören solche 'Beuteboxen' gegen Geld eindeutig zum Bereich Glücksspiel. Deshalb fordern wir eine Änderung des Jugendschutzgesetzes sowie eine Ergänzung der Vorgaben der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM). Künftig sollen Computerspiele, die derartige 'Beuteboxen' oder vergleichbare Inhalte gegen Geld anbieten, erst ab einem Mindestalter von 18 Jahren zu kaufen sein. Denn gerade Kinder und Jugendliche werden dadurch einem starken emotionalen Druck ausgesetzt: Obwohl sie das jeweilige Spiel längst gekauft und voll bezahlt haben, sollen und müssen sie zusätzlich Geld investieren, um weitere Spielelemente per Zufall zu erwerben. Das widerspricht allen Vorstellungen zum Schutz der Jugend vor Glücksspiel und fördert vielmehr noch die Glücksspielsucht bereits in jungen Jahren. Damit muss sofort Schluss sein, zumindest bei Jugendlichen unter 18 Jahren – und eigentlich sollten solche Elemente, die lediglich das Glücksspiel befördern, gar nicht gegen Geld in Computerspielen vorkommen.“

Das Dokument im vollen Wortlaut finden Sie unten links unter "Weitere Informationen".
 


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