Neuordnung Futtermittelüberwachung
Als Folge des Dioxin-Skandals
Freie Wähler fordern Neuordnung der Futtermittelüberwachung in Bayern
Mit schärferen Kontrollen will die Freie Wähler Landtagsfraktion das Tierfutter in Bayern sicherer machen. In einem am Dienstag im Bayerischen Landtag eingereichten Antrag werden als Folge des Dioxin-Skandals flächendeckende Kontrollen von gewerblichen Futtermittelherstellern auch durch Landesbehörden gefordert. „Wir gehen von wenigstens 500 zusätzlich nötigen Dioxin-Untersuchungen aus“, sagt Ulrike Müller, MdL und agrarpolitische Sprecherin. Dafür soll der Freistaat nach dem Willen der Freien Wähler mindestens zehn zusätzliche Planstellen für qualifizierte Kontrolleure auf Landesebene vorsehen.
Die amtliche Futtermittelüberwachung ist in Bayern Aufgabe des Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und wird von den zuständigen Kreisbehörden bzw. kreisfreien Gemeinden durchgeführt. Diese überwachen anhand von Stichproben, Betriebs- und Buchprüfungen die Einhaltung des Futtermittelrechts. Die bisheri ge Praxis berücksichtigt jedoch das mögliche Gefährdungspotential bei gewerblichen Mischfutterherstellern, deren Futtermittel an eine Vielzahl von Abnehmern gehen, nur unzureichend. So würden von jährlich 4000 gezogenen Futtermittelproben nur 175 auf Dioxin untersucht.
Auch mit Blick auf andere mögliche Verunreinigungen im Tierfutter - wie das jüngst in Sachsen-Anhalt nachgewiesene und in der Tierhaltung verbotene Antibiotikum Chloramphenicol - sei eine Neuordnung der Zuständigkeiten bei der Futtermittelüberwachung in Bayern notwendig. „Sicherheit darf keine Kostenfrage sein“, so Müller weiter, „Futtermittelüberwachung ist aktiver Verbraucherschutz.“