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Johann HäuslerJohann Häusler
Dr. Leopold HerzDr. Leopold Herz
31.05.2023

Nur noch zehn Gramm Fleisch pro Tag?

FREIE WÄHLER-Fraktion lehnt Vorstoß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als „vollkommen weltfremd“ ab

Statements von Dr. Leopold Herz, ernährungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Fraktion und Vorsitzender des Agrarausschusses im Bayerischen Landtag, sowie dem Abgeordneten Johann Häusler zur Meldung „Nur noch 10 Gramm Fleisch pro Tag! Neue Richtlinie für Deutsche fließt in Regierungspapier ein“:

Herz:

„Nur noch zehn Gramm Fleisch am Tag essen – obwohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bisher 600 Gramm Fleisch pro Woche empfiehlt? Das zeugt angesichts der gerade angebrochenen Grillsaison von besonderer Ignoranz gegenüber der Lebenswelt ganz normaler Menschen. Wir FREIE WÄHLER im Landtag lehnen den absurden Vorstoß der DGE ab, denn er entspräche gerade einmal dem Verzehr einer einzigen Currywurst pro Monat. Das ist vollkommen weltfremd!

Zwar sind die Empfehlungen der DGE nicht verpflichtend – jedoch fließen sie in die neue Ernährungsstrategie der Bundesregierung ein und können auf diese Weise spürbare Folgen für den Alltag der Menschen haben. So müssten etwa Kantinen ihr Fleischangebot deutlich reduzieren, wenn sie ihr DGE-Zertifikat behalten wollen. Verlieren sie dieses Zertifikat, gelten diese Einrichtungen als ‚ungesund‘. Einen solchen Rückschlag kann sich die Betriebsgastronomie nach mehrjährigen milliardenschweren Umsatzausfällen aufgrund der Corona-Pandemie nicht leisten. Herr Özdemir – stoppen Sie diesen Wahnsinn!“

 

Häusler:

„Das ist ein Frontalangriff auf die bäuerlichen Familienbetriebe insbesondere im Freistaat, denn Tierhaltung trägt hier erheblich zum Betriebseinkommen bei. Fleischerzeugnisse sind hochwertige, meist regional erzeugte Lebensmittel, die untrennbar zu unserer bayerischen Kultur gehören. Bereits heute sind selbst in Deutschland viele Menschen mit bestimmten Nährstoffen unterversorgt – etwa Eisen oder Vitamin B12. Dieser Mangel könnte sich durch die drastische Forderung der DEG nach einer fleischärmeren Ernährung noch verschlimmern. Wir FREIE WÄHLER im Landtag haben uns schon immer gegen eine staatliche Diskriminierung tierischer Lebensmittel ausgesprochen. Doch selbst wenn die Bundesregierung ihren Plan in die Tat umsetzt: Wer seine Currywurst nicht mehr in der Kantine bekommt, geht halt ein paar Meter weiter zur Frittenbude. Die Grünen haben aus ihrem ‚Veggie Day-Wahldesaster vor zehn Jahren offenbar noch immer nichts gelernt. Dafür werden sie einen hohen politischen Preis zahlen.“


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